- Philharmonie Merck musiziert in der U-Bahn-Station
- Verkehrsdezernent Sikorski: „Ganz besonderes Klangerlebnis"
Beethoven in der U-Bahn-Station. 40 Musiker, mehrere Meter unter der Erde - und das zur Buchmesse. Die Geschäftsleute des geschriebenen Wortes, die von den Klängen eines klassischen Orchesters begrüßt werden. „Ungewöhnlich und kurios? – in der Tat, ja“, meinte Katharina Merck, Geschäftsführerin des Veranstalters, merck projektservice. „Und das soll es auch sein: Ein moderner Ort, an dem man nicht mit klassischer Musik rechnet. Oder: Ein Orchester, das man an diesem Ort nicht erwartet.“
„U-Bahn-Station ist kein Konzertsaal“
„Mit Beethoven zur Buchmesse“ lautete das Motto, mit dem 40 Orchestermusiker der Philharmonie Merck am Mittwoch, 6. Oktober 2010, in der U-Bahn-Station „Festhalle/Messe“ die ersten Besucher der diesjährigen Buchmesse begrüßten. „Eine U-Bahn-Station ist kein Konzertsaal“, stellte Stefan Reinhardt, General Manager der Philharmonie Merck, fest. „Für Dirigent, Musiker und Techniker war es eine große Herausforderung, die 8. Sinfonie Ludwig van Beet-hovens unter den betrieblichen und akustischen Voraussetzungen würdig zu interpretieren.“
Die bessere Alternative: U-Bahn, musikalisch veredelt
Für Klaus Linek von der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ stand die Botschaft für den Nahverkehr im Vordergrund: „Gerade für den Besuch von Groß-veranstaltungen wie der Messe empfehlen sich Busse und Bahnen – die attraktiv gestaltete U-Bahn-Station direkt an dem Messeeingang, nun auch noch musikalisch veredelt, ist einfach die bessere Alternative zu abgelegenen Parkplätzen oder ungemütlichen Parkhäusern. Der traffiQ-Pressesprecher hatte bereits in früheren Jahren literarisch-musikalische Soiréen an ungewöhnlichen Orten im Frankfurter Nahverkehrsnetz veranstaltet.
Verkehrsdezernent Sikorski: „Ganz besonderes Klangerlebnis“
traffiQ war Mitveranstalter von „Mit Beethoven zur Buchmesse“. Denn die Idee hierzu entstand im Anschluss an ein Konzert der Philharmonie Merck in Darmstadt in einem Gespräch über Musik an ungewöhnlichen Orten zwischen Katharina Merck, Stefan Reinhardt und dem traffiQ-Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. Alle waren schnell von dem reizvollen Kontrast begeistert, der aus dem Auftritt eines klassischen Orchesters in einem Zweckbau der Moderne direkt vor den Toren der Buchmesse entstehen könnte. Der Frankfurter Verkehrsdezernent Lutz Sikorski förderte dieses ungewöhnliche Projekt von Anfang an: „Der Ort, an dem man gemeinhin nicht mit klassischer Musik rechnet, macht das Konzert zu einem ganz besonderen Klangerlebnis und zeigt zugleich, dass auch Außergewöhnliches und Unerwartetes in der U-Bahn-Station Platz hat“. Als Unterstützer konnten auch die Buchmesse und natürlich die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) als Hausherrin der Station gewonnen werden. Denn um die Idee realisieren zu können, war von Beginn an eine enge Abstimmung in Sicherheits- und Brandschutzfragen notwendig – schließlich fand das Konzert bei laufendem U-Bahn-Betrieb statt. Die Philharmonie Merck hatte das musikalische Programm so ausgewählt, dass das Orchester in einer möglichst kleinen Besetzung auftreten kann. Es wurde in drei Abschnitten von jeweils etwa 30 Minuten gespielt. Das Orchester war in der Zwischenebene platziert und begleitete so die Messebesucher auf dem Weg vom Bahnsteig zum Messegelände. Auf dem Bahnsteig sorgten Lautsprecher für den gebührenden Empfang, sobald sich die Wagentüren öffneten, und schafften ein gleichmäßiges Klangerlebnis. Die VGF sorgte durch zusätzliches Personal für die Sicherheit der Konzert- und Fahrgäste,
Ein flüchtiges Erlebnis wird unvergesslich
Die Gäste konnten für einen Augenblick verweilen und den Klängen der 8. Sinfonie lauschen. Nach ein paar Minuten ging es weiter, zur Buchmesse. „Ein flüchtiges Erlebnis bleibt unvergesslich in den Köpfen und wird mit Frankfurt und der Buchmesse verbunden – dies wäre die schönste Bilanz, die ich gern aus unserer eigenwilligen Veranstaltung ziehen würde“, meinte Katharina Merck. Ob es gelungen ist, werden die vorbeieilenden oder innehaltenden Passanten für sich entschieden haben.
Die Veranstalter
merck projektservice ist Veranstalter dieses musikalischen Highlights. Die Frankfurter Agentur für Buch-PR, Messe- und Eventmanagement wurde 2001 von Katharina Merck gegründet.
Die Philharmonie Merck, ursprünglich ein Mitarbeiterorchester des Unternehmens in Darmstadt, besteht heute aus professionellen Musikern. Das Orchester betreibt eigene Veranstaltungsreihen, verfügt bereits über zahlreiche Aufnahmen und konnte sich auch überregional einen Namen machen. Konzertreisen führten durch europäische Metropolen und in weiter entfernte Länder wie Mexiko oder Brasilien. Seit 2003 ist Wolfgang Heinzel Chefdirigent des Orchesters.
traffiQ ist die Lokale Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main. Sie organisiert im Auftrag der Stadt den gesamten lokalen Nahverkehr mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen. Zu den Aufgaben von traffiQ gehören Verkehrsplanung, Erstellung des Fahrplans, Finanzierung des Nahverkehrs, Ausschreibung und Vergabe von Verkehrsleistungen, Markt- und Verkehrsforschung, Marketing und vor allem Kundendienst für die Fahrgäste der städtischen Busse und Bahnen.
Fotodownload
Hier finden Sie reprofähige Fotos von der Konzertaktion "Beethoven in der U-Bahn" zum Download.Konzert Bockenheimer Warte 06.10.2010 Bild 1 (JPG, 1.5 MB)Konzert Bockenheimer Warte 06.10.2010 Bild 2 (JPG, 1.3 MB)Konzert Bockenheimer Warte 06.10.2010 Bild 3 (JPG, 1.