Preisverleihung im Grundschulwettbewerb „Wir laufen zur Schule“
Rund 40 Tonnen Kohlendioxid (CO2) haben die Frankfurter Schülerinnen und Schüler, die an der Aktion „Wir laufen zur Schule“ teilgenommen haben, unserer Umwelt erspart. „Das Ergebnis ist sensationell. Es zeigt neben dem großen Elan und der Motivation auch die Freude an dem gemeinschaftlichen Erlebnis Schulweg und es macht deutlich, dass auch schon Grundschülerinnen und Grundschüler zum Schutz unseres Klimas beitragen können“, meint Bürgermeisterin Jutta Ebeling. Im Zoo Frankfurt würdigte sie das große Engagement der 13 Frankfurter Grundschulen und der Wilhelm-Hauff-Schule in Neu-Isenburg, die sich an der im September 2009 von traffiQ ins Leben gerufenen Aktion beteiligt hatten. Die Veranstaltung fand an der Pinguinanlage statt, denn der Frankfurter Zoo sieht Pinguine als Symboltiere für die Bedeutung des Klimaschutzes.
Über 3.000 Schülerinnen und Schüler haben unter Anleitung engagierter Lehrerinnen und Lehrer sowie unter Mitwirkung der Eltern teilgenommen und einen Teil ihrer Schulwege regelmäßig zu Fuß zurückgelegt. Manche Schülerinnen und Schüler hat die Kampagne so angespornt, dass sie täglich auf den Elternfahrdienst verzichten und lieber mit ihren Mitschülern zusammen gelaufen sind.
Nach vorsichtiger Berechnung von traffiQ kam so im ersten Jahr eine CO2–Einsparung von über 40 Tonnen zustande. Dieser Wert beruht auf der Annahme, dass die Hälfte der Schülerinnen und Schüler schon vor Beginn der Kampagne zu Fuß zur Schule gelaufen ist, die anderen aber bei einmaligem Fußweg von durchschnittlich zwei Kilometern in den 40 Wochen des Schuljahres rund 240.000 Kilometer gelaufen sind (1.500 Schülerinnen und Schüler x 4 (2x2) km x 40 Wochen = 240.000 km). Diese 240.000 km ersparten rund 19.200 Liter Benzin (Durchschnittsverbrauch 8 l/100 km, pro Liter Normalbenzin 2,33 Kg CO2) und damit 44.736 kg CO2.
Die erste Preisträgerin im Wettbewerb des Schuljahres 2009/2010 ist die Minna-Specht-Schule aus Frankfurt-Schwanheim. Unter der Führung von Schulleiterin Christiane Kippels und Musiklehrerin Ilse Best hat sich diese Schule ganz besonders intensiv in dieser Kampagne engagiert. 32.260 dokumentierte Fußwege „erliefen“ die Schülerinnen und Schüler und sparten dabei alleine 24 Tonnen Kohlendioxid ein. Die Schule engagierte sich auch beim ersten „Green Day“ der Frankfurter Schulen und warb in mehreren Veranstaltungen, bei denen auch das Pinguin-Maskottchen eingeladen war, für die Teilnahme an der Aktion. Die Schule wurde mit 1000 Euro für die Schulkasse belohnt.
Zweite Preisträgerin (750 Euro) ist die Römerstadtschule, an der 280 Schülerinnen und Schüler engagiert mitmachten, wie die vielen ausgefüllten Stempelkarten belegten. Der dritte Preis (500 Euro) ging an die Dahlmannschule aus dem Frankfurter Ostend. Hier beteiligten sich 229 Schülerinnen und Schüler an der Aktion.
Die Wilhelm-Hauff-Schule aus Neu-Isenburg, die sich spontan aufgrund der Presseberichterstattung der Aktion anschloss, wurde aus Mitteln der KVG Offenbach unterstützt und hat ebenfalls sehr viele Aktionen durchführt und eine große Anzahl an Fußwegen gesammelt. Der Geschäftsführer der KVG Offenbach, Andreas Maatz, belohnte dieses Engagement mit einem Sonderpreis in Höhe von 250 Euro.
Die Aktion wird nach einigen Wechseln bei den Schulen auch im laufenden Schuljahr mit 14 teilnehmenden Schulen weitergeführt und wird auch im kommenden Schuljahr 2011/2012 – vielleicht mit weiteren Schulen – an den Start gehen. Alljährlich winken den aktivsten Schulen wieder Geldpreise für die Schulkasse.
Für Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch ist die Kampagne „Wir laufen zur Schule“ ein Hoffnung machender Beweis, dass selbst Grundschülerinnen und Grundschüler wichtige Beiträge zur Erhaltung des Lebensraumes der Pinguine, die von der CO2-Belastung ganz besonders gefährdet sind, leisten können: „Ich hoffe, dass an der Aktion in Zukunft noch viel mehr Schulen teilnehmen und noch mehr CO2-Einsparungen erzielt werden können. Zugleich ist die Aktion eine schöne Werbekampagne für unsere Pinguine hier im Zoo, für die wir in Kürze ein neues Haus bauen werden“.
Hintergrundinformation
Eigenverantwortung stärken, CO2 reduzieren
Langfristiges Ziel ist, die Bewegung „Wir laufen zur Schule“ zu einer Dauereinrichtung zu machen, an der möglichst alle Frankfurter Grundschulen teilnehmen.
Durch verschiedene Aktionen und Aktivitäten sollen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch Eltern ihre eigene Verantwortung für Umweltbelastungen erkennen und zu einer Veränderung ihres Mobilitätsverhaltens angeregt werden. Eine Kernmaßnahme ist der gemeinsame Fußweg der Kinder zur Schule, daher das Motto „Wir laufen zur Schule“. Ziel ist es, vom persönlichen Elternfahrdienst („Mama Taxi“) zu einer umweltfreundlichen Mobilität wie zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder Bus und Bahn benutzen zu gelangen.
Alle teilnehmenden Schulen erhalten ein „EU-Zertifikat“, das sie als aktive Umweltförderer ausweist. Ein spezieller „Laufpass“, den jede Schülerin und jeder Schüler bekommt, hält die zu Fuß zurückgelegten Schulwege fest, der „Pinguinstempel“ dokumentiert den Lauffortschritt.
Geldpreise für die erfolgreichsten Schulen
Die drei Schulen, an denen die meisten Schülerinnen und Schüler den Schulweg zu Fuß zurückgelegt haben oder die mit anderen Aktionen „gepunktet“ haben, erhalten zum Abschluss des Schuljahres Prämien von 1.000, 750 und 500 Euro für die Schulkasse.
EU-Projekt PIMMS Transfer
Im Mittelpunkt des von der Europäischen Union geförderten Pro-jektes PIMMS TRANSFER steht der Austausch von Know-how zur Förderung nachhaltiger und damit klimafreundlicher Mobilitätsangebote zwischen den beteiligten Partnerstädten und Regionen. traffiQ ist einer von 14 europäischen Partnern. Die sieben erfahrenen Partner aus dem Norden und Westen Europas wenden ihr Fachwissen in Pilotprojekten an und tauschen ihre Erfahrungen mit den sieben Partnern aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten aus. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Erasmus-Universität Rotterdam.
Die Europäische Union unterstützt sowohl den Erfahrungsaustausch als auch mehrere Pilotprojekte mit insgesamt 2,8 Mio. Euro, von denen 300 000 Euro auf Frankfurt entfallen. Frankfurt kann im Rahmen des Projektes neben der Aktion „Wir laufen zur Schule“ auch über die Entwicklung von Kinderstadtteilplänen mit Nahverkehrsinformationen profitieren. Zudem soll die Mobilitätsberatung in Schulen ausgeweitet und die Aktionen zur „Europäischen Woche der Mobilität“ mit Hilfe des Projektes finanziert werden. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und ist Teilprojekt des auf alle EU-Staaten ausgerichteten INTERREG IVC-Programms der Europäischen Union.
Die PIMMS-Projektpartner
Zu den Projektpartnern von PIMMS TRANSFER gehören die Städte oder Regionen Almada (Portugal), Bratislava (Slowakei), Danzig (Polen), Frankfurt am Main, Graz (Österreich), Klaipeda (Litauen), Larnaca (Zypern), London (Großbritannien), Maribor (Slowenien), Serres (Griechenland), Sofia (Bulgarien),Stockholm (Schweden), Treviso (Italien), Timisoara (Rumänien) sowie die Erasmus Universität Rotterdam (Niederlande).
Weitere Informationen gibt es auf den Webseiten des Projektes www.wirlaufenzurschule.de und unter www.eu.traffiq.de.
Internetseite: "Wir laufen zur Schule" www.eu.traffiQ.deEU Projekte bei traffiQ
Pressefotos:
Wir laufen zur Schule (JPG, 0.4 MB)Gewinnerin im Wettbewerb „Wir laufen zur Schule“ ist die Minna-Specht-Schule. Bürgermeisterin Jutta Ebeling und Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch überreichten Sabir Arreouch, Nadia Benjilali und Schulleiterin Christiane Kippels den mit 1000 Euro dotierten Preis. Foto: traffiQ Wir laufen zur Schule (JPG, 0.8 MB)13 Frankfurter Grundschulen nahmen an dem Wettbewerb „Wir laufen zur Schule teil“. Die drei Gewinner-Schulen wurden in Anwesenheit des Maskottchens „Grünschnabel“ von Bürgermeisterin Jutta Ebeling und Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch ausgezeichnet. Foto: traffiQ Wir laufen zur Schule (JPG, 0.9 MB)13 Frankfurter Grundschulen nahmen an dem Wettbewerb „Wir laufen zur Schule teil“. Die drei Gewinner-Schulen wurden in Anwesenheit des Maskottchens „Grünschnabel“ von Bürgermeisterin Jutta Ebeling und Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch ausgezeichnet. Foto: traffiQ