Entlastung für Frankfurter:innen mit geringem Einkommen - Sozialdezernentin Voitl und Mobilitätsdezernent Majer: Mobilität muss für alle bezahlbar sein
(Frankfurt am Main, 04.10.2022) Frankfurter:innen mit geringem Einkommen sollen ab 1. Januar 2023 mit dem Frankfurt-Pass noch günstiger Bahnen und Busse nutzen können. Stadträtin Elke Voitl und Stadtrat Stefan Majer schlagen der Stadtverordnetenversammlung jetzt vor, dass Menschen, die Anspruch auf den Frankfurt-Pass haben, RMV-Zeitkarten in der Stadt zukünftig für nur noch 30 Prozent des regulären Preises kaufen können.
„Die aktuelle Lage mit massiv steigenden Lebenshaltungskosten stellen Menschen und ganz besonders Familien mit geringem Einkommen vor riesige Herausforderungen“, stellt Elke
Voitl, Dezernentin für Soziales, Jugend, Familie und Senior:innen, fest. „Für sie bringt unser Angebot eine spürbare finanzielle Entlastung. So stellen wir sicher, dass auch finanziell nicht so gut gestellte Frankfurter:innen in der Stadt – ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freunden – mobil sein können.“
Stefan Majer, Dezernent für Mobilität und Gesundheit, ergänzt: „Mobilität bedeutet Teilhabe am sozialen Leben. Für Schüler:innen und Senior:innen, die den Frankfurt-Pass haben, gibt es zukünftig praktisch das Neun-Euro-Ticket: Denn sie erhalten das Schülerticket oder die Seniorenkarte Hessen dann schon ab 109,50 Euro im Jahr. Erwachsene mit Frankfurt-Pass sind mit der 9-Uhr-Jahreskarte schon ab 16,95 Euro im Monat mobil.“
Der Regelpreis für eine (übertragbare) RMV-Monatskarte wird hingegen ab 2023 bei 97,90 Euro liegen. Das Schülerticket oder die Seniorenkarte, die beide zu Fahrten in ganz Hessen berechtigen, kosten zum Regelpreis 365,00 Euro. Mit Frankfurt-Pass kostet die (nicht übertragbare) Monatskarte für Erwachsene bisher 67,25 Euro, das Schülerticket oder die Seniorenkarte ist derzeit ab 239,00 Euro zu haben.
Bislang zahlte die Stadt Frankfurt am Main für die Inhaber des Frankfurt-Passes einen festen Zuschuss in unterschiedlicher Höhe je Ticketart. Mit dem jetzt anstehenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung kann dies vereinheitlicht und somit eine nachhaltige finanzielle Entlastung der Nutzer:innen des Frankfurt-Passes erreicht werden. Das Frankfurt-Pass-Budget der Stadt beträgt derzeit 5,7 Millionen Euro. Davon wurden vor Corona im Jahr 2019 rund 3,2 Millionen Euro für die Bezuschussung von RMV-Zeitkarten verwendet. Durch die Neuregelung wird sich diese Summe im Jahr 2023 auf voraussichtlich 9,8 Millionen Euro erhöhen.
Stadträtin Voitl und Stadtrat Majer schließen gemeinsam: „Mobilität muss für alle bezahlbar sein. Mit dem jetzt von uns vorgeschlagenen Schritt kann die Stadt Frankfurt sowohl sozial als auch ökologisch einen wesentlichen Beitrag leisten.“
Über den Frankfurt-Pass
Den kostenfreien Frankfurt-Pass können Menschen mit geringem Einkommen und mit erstem Wohnsitz in Frankfurt am Main ab Geburt beantragen. Damit erhalten sie kostenlos die Ferienkarte des Jugend- und Sozialamts und das Kultur- und Freizeitticket des Kulturamts, das Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahre den kostenlosen Zoo- und Museumsbesuch ermöglicht.
Ein jeweils geringer Kostenbeitrag ist zu leisten für den Besuch in den konventionellen städtischen Hallen- und Freibädern (Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt) sowie im Zoo und im Palmengarten. Erwachsene zahlen hier einen Euro, Jugendliche ab 15 Jahre 50 Cent. Für den Besuch des Erlebnisbad Titus-Therme zahlen Erwachsene zwei Euro, Kinder und Jugendliche einen Euro.
Zu ermäßigten Preisen (50 Prozent der Eintrittspreise bzw. der festgesetzten Kostenbei-träge) kann man die Eissporthalle, städtische Museen (Eintritt für Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit in allen Dauer- und Sonderausstellungen der städtischen Museen kostenfrei) und Senckenbergmuseum, Freizeitmaßnahmen des Jugend- und Sozialamtes, das kommunale Kino, Theater der Stadt Frankfurt am Main (Oper, Schauspiel, Ballett Frankfurt), Kurse der Volkshochschule besuchen und am FahrRad-Verkehrskompetenzkurs (unterstützt durch das Mobilitätsdezernat) teilnehmen.
Und natürlich stehen auch die ermäßigten Monats- und Jahreskarten für Erwachsene und Kinder des RMV (Tarifzone Frankfurt) zur Verfügung. Diese Fahrkarten sind nicht übertragbar.
Die neuen Preise ab 1. Januar 2023 in der Übersicht
Fahrkarte | RMV Tarifpreis Regelprodukt | Mit Frankfurt-Pass-Merkmalen | Frankfurt-Pass |
---|---|---|---|
Monatskarte Erwachsene | 97,90 € | 89,80 € | 26,95 € |
Monatskarte 9-Uhr | 78,30 € | 70,20 € | 21,05 € |
Monatskarte 65-plus | 76,80€ | 76,80 € | 23,00 € |
Monatskarte 65 Frankfurt | 60,50€ | 60,50 € | 18,15 € |
Monatskarte Auszubildende | 77,30 € | 77,30 € | 23,20 € |
Wochenkarte Auszubildende | 22,20 € | 22,20 € | 6,65 € |
Jahreskarte | 926,10 € | 849,70 € | 254,90 € |
Jahreskarte | 12x 78,75 € | 12x 72,25 € | 12x 21,65 € |
Jahreskarte 9-Uhr | 740,90 € | 664,50 € | 199,35 € |
Jahreskarte 9-Uhr | 12x 63,00 € | 12x 56,50 € | 12x 16,95 € |
Seniorenkarte Hessen Komfort | 625,00 € | 625,00 € | 187,50 € |
Seniorenkarte Hessen Komfort | 12x 53,00 € | 12x 53,00 € | 12x 15,90 € |
Seniorenkarte Hessen | 365,00 € | 365,00 € | 109,50 € |
Seniorenkarte Hessen | 12x 31,00 € | 12x 31,00 € | 12x 9,30 € |
Schülerticket Hessen | 365,00 € | 365,00 € | 109,50 € |
Schülerticket Hessen | 12x 31,00 € | 12x 31,00 € | 12x 9,30 € |
Zur Erläuterung der Tabelle
Am Beispiel der RMV Monatskarte für Erwachsene (siehe Zeile1) zeigt sich, dass der Fahrgast mit Frankfurt Pass ab dem 1. Januar 2023 statt 97,90 Euro (siehe Spalte 1) für das Regelprodukt mit der nachweispflichtigen Berechtigung nur noch 26,95 Euro (siehe Spalte 3) bezahlen muss statt wie bisher 67,25 Euro. Der Tarifpreis aus der mittleren Spalte dient dazu, die Kundenabgabepreise miteinander verrechnen zu können, denn die Tarifprodukte sind nicht direkt miteinander vergleichbar, wenn sie unterschiedliche Tarifproduktmerkmale/Leistungen für den Kunden beinhalten.
Im Einzelnen betrachtet stellt sich das so dar:
Die RMV-Monatskarte wird als Regelprodukt für Erwachsene zum Regelpreis von 97,90 Euro (siehe. Spalte 1) angeboten. Sie enthält als ein Tarifproduktmerkmal die Möglichkeit der Übertragbarkeit. Jeder, der die Karte besitzt und bei einer Kontrolle vorzeigen kann, kann damit fahren.
Der niedrigere Tarifpreis von 89,90 Euro (siehe Spalte 2) ergibt sich durch den Wegfall der Übertragbarkeit bei persönlichen Fahrkarten für die interne Verrechnung gegenüber dem RMV. Grund dafür ist, dass die Berechtigung mit einem Frankfurt Pass vergünstigt fahren zu dürfen, nachweispflichtig ist und natürlich nicht auf jedermann übertragen werden darf. Die Vergünstigungen für Frankfurt-Pass Inhaber werden deshalb nur auf persönliche Fahrkarten gewährt.
Die Förderung der Stadt Frankfurt kann so auf dem tieferen Tarifpreis mit vergleichbaren Leistungen/Tarifproduktmerkmalen (aus Spalte 2) ansetzen und damit den niedrigen Kundenabgabepreis von 26,95 Euro (siehe Spalte 3) für Frankfurt-Pass Inhaber erreichen.