In einem Positionspapier hat der Fahrgastbeirat Frankfurt am Main seine Erwartungen an ein kundengerechtes Baustellenmanagement und möglichst fahrgastfreundliche Ersatz- und Umleitungsverkehre im Frankfurter Nahverkehr formuliert. Das Papier bündelt die Erfahrungen der Gremiumsmitglieder aus den zahlreichen Nahverkehrsbaustellen des vergangenen Jahres. Es wurde nach einem Dreivierteljahr intensiver Diskussion und Formulierung in der Sitzung des Fahrgastbeirats am 7. Juni 2017 einstimmig verabschiedet.
Michael Schmidt, Sprecher des Fahrgastbeirats, bringt das Ziel des Positionspapiers auf den Punkt: „Gerade Abweichungen vom gewohnten, regelmäßigen Betrieb stellen Fahrgäste vor besondere Herausforderungen. Wir möchten, dass bei Baustellen und Ersatzverkehren die Bedürfnisse der Fahrgäste noch stärker in den Mittelpunkt der Planungen gerückt werden.“ Dabei ist dem ehrenamtlichen Gremium durchaus bewusst, dass sich nicht alle seine Wünsche sofort und jederzeit zu 100 Prozent umsetzen lassen. „Wir erwarten aber, dass die Stadt Frankfurt, ihre Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und die beauftragten Verkehrsunternehmen auf dieses Ziel hinarbeiten“, führt Schmidt weiter aus.
Zu den Kernpunkten des Fahrgastbeirats gehört zum Beispiel, dass bei Ersatzverkehren von der einfachen Überbrückung gesperrter Abschnitte abgekommen werden soll. Vielfach kann es sinnvoll sein, Ersatzverkehre zu anderen schnellen Schienenverbindungen anzubieten. Auch sollen die Reiseketten der Fahrgäste berücksichtigt werden, um mehrfaches Umsteigen zu vermeiden. Und wenn die Fahrgäste durch Baustellen schon Einschränkungen hinnehmen müssen, sollen möglichst Qualität der Fahrzeuge des Ersatzverkehrs und Platzangebot stimmen. Darüber hinaus wünscht der Fahrgastbeirat eine frühzeitige und umfassende Information, die gebündelt auf einer Plattform – aus Sicht des Gremiums ist das die des RMV – zur Verfügung gestellt werden soll.
Beim Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling stößt der Fahrgastbeirat auf offene Ohren. „Der Fahrgastbeirat hat ein relevantes Thema aufgegriffen, das uns im vergangenen Jahr auch schon intensiv beschäftigt hat. Ich werde das Positionspapier mit den beteiligten Ämtern und städtischen Gesellschaften diskutieren, gute Ideen aufgreifen und umsetzen.“
Der Geschäftsführer von traffiQ, Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, ergänzt: „traffiQ hat schon während des Diskussionsprozesses Anregungen des bei uns angesiedelten Fahrgastbeirats übernommen. Ansätze, die Fahrgäste kontinuierlich über aktuelle Baumaßnahmen zu informieren, hat traffiQ bereits in den Osterferien erprobt. Mit dem Dachmarkenkonzept „RMV Frankfurt“ ist man bereits auf dem Weg, Fahrgastinformationen unter der einen Internetadresse rmv.de zu bündeln. Und der Fahrgastbeirat wird nun routinemäßig halbjährlich über größere anstehende Baumaßnahmen informiert.
Michael Schmidt, der den Verkehrsclub Deutschland (VCD) im Fahrgastbeirat vertritt, begrüßt die Aufgeschlossenheit der Stadt gegenüber den Anregungen des Gremiums. „Im Rahmen der von uns initiierten bundesweiten Vernetzung der Fahrgastbeiräte stellen wir positiv fest, dass der Frankfurter Fahrgastbeirat in der Stadt durchaus ernst genommen wird – das wissen wir zu schätzen. Wir sind daher optimistisch, dass unsere Vorschläge – auch wenn sie Zeit und Geld erfordern – verwirklicht werden. Sie tragen zu einem attraktiven Nahverkehr in Frankfurt bei.“Mehr über den Fahrgastbeirat Frankfurt:
www.traffiq.de/1487.de.fahrgastbeirat.html
www.traffiq.de/1487.de.fahrgastbeirat.html.