Verkehrsplaner Bernd Wilde nach 32 Jahren im Ruhestand
Bernd Wilde geht, Roland Schmidt kommt. Die Leitung des Fachbereichs Angebotsplanung bei traffiQ steht vor einem Generationswechsel.
Wenn für Bernd Wilde am 29. September, wenige Tage vor seinem 62. Geburtstag, die so genannte Freizeitphase seiner Altersteilzeit beginnt, verabschieden sich auch 32 Jahre Erfahrung mit der Frankfurter Verkehrsplanung in den Ruhestand. Insbesondere in den letzten zwölf Jahren hat Wilde die Planung des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt maßgeblich mit geprägt. „Geht nicht“, waren dabei Worte, die dem engagierten Verkehrsplaner nur schwer über die Lippen kamen.
Nach einer Ausbildung zum Vermessungstechniker und einem Fachhochschulstudium, das Wilde als Ingenieur für Vermessungstechnik abschloss, folgte ein Aufbaustudium zum Ingenieur für Städtebau und Verkehrsplanung. Anschließend arbeitete der in Jena geborene Wilde mehrere Jahre in einem Ingenieurbüro, von dem er 1976 zu den damaligen Stadtwerken Frankfurt am Main in die konzeptionelle Planung wechselte. Neben unterschiedlichen Positionen in dem früheren städtischen Eigenbetrieb verbrachte er auch einige Jahre beim damaligen Frankfurter Verkehrs- und Tarifverbund (FVV).
Mit der Gründung der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) im Jahr 1996 übernahm er dort die Leitung des Fachbereichs Angebotsplanung, der im Jahr 2002 auf die neu gegründete lokale Nahverkehrsgesellschaft, traffiQ, übergeleitet wurde.
Damit trug Wilde die Verantwortung für die gesamte Verkehrsplanung im Frankfurter Nahverkehr – von der Konzeption des Liniennetzes über die Leistungsplanung bis zum Fahrplan. Kurz zusammengefasst: Wo, wann und wie oft eine Linie in Frankfurt fährt, wurde von Bernd Wilde und seinem zehnköpfigen Team entwickelt.
Die Nachfolge von Bernd Wilde tritt der 43-jährige Roland Schmidt an. Der gebürtige Dortmunder ist bereits seit einigen Wochen bei traffiQ, um einen fließenden Übergang sicher zu stellen. Diplom-Geograph Schmidt war zuletzt Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Euskirchen, einer Managementgesellschaft im ländlichen Raum. Seine beruflichen Anfänge liegen, nach dem Studium an der Ruhr-Universität Bochum, hingegen in einem Ballungsraum. 1993 nahm er eine Planer-Stelle bei den Dortmunder Stadtwerken an, 1998 übernahm er dort die Leitung des Fachbereichs Angebotsplanung.
„Die 32-jährige Erfahrung Bernd Wildes kann niemand so schnell kompensieren“, meint traffiQ-Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. „Mit Roland Schmidt ist es uns aber gelungen, einen Fachmann mit exzellentem Know-how zu gewinnen, der in die großen Fußstapfen seines Vorgängers herein wachsen wird.“
Wilde wird sich das in seiner ihm eigenen Gelassenheit aus der Ferne anschauen. Für ihn ist jetzt die Zeit der Wochenendheimfahrten zu seiner Frau in Berlin vorüber und die so sehr geschätzte Ostsee rückt viel, viel näher.