Pilotprojekt der Stadt Frankfurt am Main fördert Fahrgemeinschaften bei der Fraport AG
So lässt sich der Verzicht aufs eigene Auto fördern: Ab sofort können sich rund 6.500 Mitarbeitende aus den Bodenverkehrsdiensten der Fraport für eine Mitfahrplattform registrieren, mit der sie über eine Smartphone-App betriebliche Pkw-Fahrgemeinschaften und Nahverkehr bequem kombinieren können. Sie sind Teil des gemeinsamen Pilotprojektes von Fraport mit der Stadt Frankfurt am Main, der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und dem App-Anbieter goFLUX.
Viele Wege führen zum Flughafen Frankfurt, und die Mitarbeitenden des Bodenpersonals von Fraport kommen aus allen Himmelsrichtungen zu ihrer Schicht. Mit dem Fahrrad, den „Öffis“, mit dem Auto. Nicht immer bieten Bus und Bahn eine perfekte Verbindung, um rechtzeitig zu Schichtbeginn am Flughafen zu sein. Gleichzeitig werden Autos oft nur von einer Person genutzt. Was liegt da näher, als sich mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen und gemeinsam zu fahren? Die Mitfahr-App goFLUX bietet dabei innovative Möglichkeiten, denn sie verbindet Fahrgemeinschaften und den ÖPNV.
Wie funktioniert das Konzept?
Wer eine Fahrt anbietet und Kolleginnen oder Kollegen im Auto mitnimmt, bekommt ein Fahrgeld als Kompensation. Wer mitgenommen wird, zahlt einen kleinen Geldbetrag. Allerdings nur, wenn er keine Zeitkarte für den ÖPNV hat. Denn wer ein Deutschlandticket oder ein anderes Fahrkarten-Abonnement für Bahnen und Busse besitzt, zahlt für die Mitfahrt keinen Cent. Das macht das Konzept besonders für Arbeitgeber wie Fraport attraktiv, die ihren Mitarbeitenden Jobtickets oder Deutschlandtickets als Arbeitnehmerbenefits anbieten. Hier übernimmt traffiQ im Rahmen dieses Pilotprojekts dann das Fahrgeld. Abgerechnet wird über die App. Und es besteht noch eine weitere Verknüpfung mit dem ÖPNV: Wer in der App eine Fahrgemeinschaft sucht, bekommt die Anfahrt zur Fahrgemeinschaft mit dem ÖPNV in der App als Fahrplanauskunft angezeigt. Damit wird das Privatauto Teil des ÖPNV. So können im Verkehr rund um den Flughafen Frankfurt Fahrten vermieden und dadurch Emissionen eingespart werden.
Die Stadt Frankfurt am Main will mit diesem Pilotvorhaben den motorisierten Individualverkehr in der Stadt reduzieren und so einen weiteren Baustein für die Mobilitätswende aus dem Masterplan Mobilität umsetzen. traffiQ führt Gespräche mit großen Unternehmen in der Stadt, um deren individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und ihnen maßgeschneiderte Lösungen bei der Förderung von Fahrgemeinschaften anzubieten.
Wie funktioniert die App?
Die App ermöglicht es den Nutzenden, sich für gemeinsame Fahrten zu verabreden, Fahrgemeinschaften zu bilden und so umweltfreundlicher zur Arbeit zu gelangen. Durch einen Algorithmus werden passende Matchings berechnet, ein geeigneter Treffpunkt zum Ein-und Aussteigen wird entlang der Strecke vorgeschlagen, um Umwege zu minimieren. Bei einer Suchanfrage wird der komplette Arbeitsweg als intermodale Route angezeigt, indem Verkehrsmittel des ÖPNV mit einbezogen werden, um die schnellstmögliche Fahrt zu garantieren. Über Anreize in der App, etwa Verlosungen bei erfolgreicher Durchführung einer Fahrgemeinschaft, soll das Bilden von Fahrgemeinschaften gezielt attraktiver gestaltet werden.
Im Falle einer kurzfristigen Absage einer Fahrt übernimmt die goFLUX-App die Kosten für ein Taxi oder ÖPNV-Ticket, sodass das Ziel sicher erreicht wird.
Wie geht es weiter?
Das Projekt bei Fraport ist vorerst bis Ende des Jahres 2024 befristet, soll aber möglichst fortgesetzt werden.
Im Rahmen eines größeren Pilotprojektes wird die App über einen Zeitraum von zwölf Monaten in mehreren Unternehmen in Frankfurt am Main erprobt. Die technischen Funktionen der App ermöglichen eine tagesscharfe Auswertung der gebildeten Fahrgemeinschaften, sodass die Entwicklung im Unternehmen von Anfang an überprüft werden können. Bei erfolgreicher Umsetzung sollen im Anschluss alle Frankfurter Unternehmen die Möglichkeit haben, ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Mitfahr-App zur Verfügung zu stellen. Das Ziel des Vorhabens ist es, ein großes Netzwerk an betrieblichen Fahrgemeinschaften zu schaffen, um Anzahl an Mitfahr-Angeboten und -Anfragen immer weiter zu erhöhen und die Wahrscheinlichkeit passender Strecken zu optimieren.
Stimmen zum Pilotprojekt:
Wolfgang Siefert, Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt am Main:
„Bei der Umsetzung der Mobilitätswende ist der Pendelverkehr eine wichtige Stellschraube. Unser Ziel ist der umfassende Umstieg auf flächensparende Verkehrsmittel, um einen Verkehrskollaps zu verhindern und Emissionen zu reduzieren. Das müssen wir so hinbekommen, dass die Menschen, die unsere Wirtschaft vorantreiben, nicht behindert werden, sondern zuverlässig, schnell und angenehm von A nach B kommen. Gerade für Schichtarbeitende ist das Auto oft ein sinnvolles Verkehrsmittel. Die goFLUX-App bietet Unternehmen die Möglichkeit, dass sich Mitarbeitende komfortabel vernetzen und organisieren können, um das Auto effizienter zu nutzen. Durch die eingesparten Fahrten werden nicht nur Emissionen vermieden, sondern auch der Verkehr rund um den Flughafen entlastet. Ich möchte auf diesem Wege allen Beteiligten an dem Pilotprojekt recht herzlich danken!“
Jana Baschin, Leiterin Unternehmensentwicklung und Nachhaltigkeit bei Fraport:
„Der Flughafen Frankfurt ist eine der größten lokalen Arbeitsstätten Deutschlands. Wir als Fraport AG sind fest in der Region verwurzelt. Deshalb arbeiten wir aktiv daran mit, den Verkehr im Rhein-Main-Gebiet zukunftsfähig aufzustellen. Wir sehen daher großes Potential in betrieblichen Fahrgemeinschaften, um eine kostengünstige und nachhaltige Alternative für den Arbeitsweg unserer Beschäftigten anzubieten.“
Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, traffiQ-Geschäftsführer:
„Die noch engere Verzahnung von öffentlichem und privatem Verkehr kann gerade in Randzeiten und in der Fläche erheblich zur Einsparung von Ressourcen beitragen. Dafür hoffen wir auf Erkenntnisgewinne durch das Projekt. Es macht uns stolz, dass die Stadt Frankfurt uns mit der Koordination und Durchführung des Projektes Mitfahrplattformen betraut hat.“
Wolfram Uerlich, Gründer von goFLUX Mobility:
„Fraport ist das erste Unternehmen, das gemeinsam mit traffiQ und goFLUX einen neuen, innovativen Weg für die Mobilität in Frankfurt beschreitet. Durch die Einführung von Fahrgemeinschaften als Teil des ÖPNV wird rund um den Flughafen eine nachhaltige und kosteneffiziente Lösung geschaffen, die den Verkehr spürbar entlastet und gleichzeitig die Umwelt schont. Dieses zukunftsweisende Projekt setzt neue Maßstäbe für die Region und bietet weiteren Unternehmen die Chance, von dieser umweltfreundlichen Mobilitätsinitiative zu profitieren und sie aktiv mitzugestalten.“
Über Fraport
Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 30 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Der Konzern erwirtschaftete 2023 bei 4,0 Milliarden Euro Umsatz ein Jahresergebnis von rund 430,5 Millionen Euro. 2023 nutzten insgesamt mehr als 168 Millionen Passagiere die von Fraport aktiv gemanagten Flughäfen. Der Flughafen Frankfurt ist einer der führenden Airports in Europa und ein bedeutendes internationales Luftverkehrsdrehkreuz. Im Jahr 2023 begrüßte Fraport am Flughafen Frankfurt rund 59,4 Millionen Passagiere und schlug ein Cargo-Volumen von rund 1,9 Millionen Tonnen um.
Über traffiQ
traffiQ verantwortet für die Stadt Frankfurt am Main den lokalen öffentlichen Personenverkehr, der in ihrem Auftrag von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (U-Bahn und Straßenbahn) und mehreren Bus-Verkehrsunternehmen durchgeführt wird. Dafür ist sie mit einer Vielzahl von Aufgaben betraut. Dazu gehören Verkehrsplanung, Erstellung des Fahrplans, Finanzierung des Nahverkehrs, Beauftragung von Verkehrsleistungen im Rahmen von Direktvergaben und Ausschreibungen, Forschung und Innovation, Fahrgastinformation, Marketing und Kundenbetreuung.
Über goFLUX Mobility GmbH
goFLUX ist eine innovative Mobilitätslösung aus Köln, die Fahrgemeinschaften nahtlos in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) integriert, insbesondere in das Deutschlandticket. Die App fördert die Bildung von Fahrgemeinschaften unter Pendlern und bietet eine nachhaltige Alternative zum Individualverkehr. Die erfolgreiche Implementierung in Bonn, Ingolstadt und Hamburg zeigt das Potenzial unserer Lösung.
Bildhinweis: Die beigefügten Bilder können für journalistische Zwecke honorarfrei genutzt werden. Quelle: Fraport AG.