Mobilitätsdezernent Siefert: Lieb gewonnenes Projekt als Baustein der Mobilitätswende fortführen – Landeszuschüsse müssen gesichert sein
Deutlich mehr als 1.700 Menschen nutzen allmonatlich das komfortable On-Demand-Angebot im Frankfurter Norden, KNUT, und sind ihm auch über den Betreiberwechsel im vergangenen Herbst treu geblieben. Die Stadt, so Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert, möchte das von seinen Fahrgästen lieb gewonnene Pilotprojekt als Baustein der Mobilitätswende fortführen. „Der Aufsichtsrat hat traffiQ daher gebeten zu prüfen, ob und wie ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist, auch wenn die erhebliche Förderung aus Bundesmitteln zum Jahresende ausläuft“, erklärt der traffiQ-Aufsichtsratsvorsitzende Siefert.
Die Idee ist, dass die On-Demand-Shuttles in einem sogar etwas erweiterten Bediengebiet zukünftig täglich von 18 bis 6 Uhr auf Achse sind. Damit decken sie die stärksten Nachfragezeiten nach KNUT ab, die nach 18 Uhr liegen. Um die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu gewährleisten, sollen die Shuttles dabei in den Nachtstunden die ergänzenden Nachtverkehre der Linien 28, 29, 39 und 63 im Bediengebiet ersetzen. „Die wenigen Fahrgäste sind in dieser Zeit mit den sauberen und leisen Elektro-Kleinbussen, die sie bedarfsgerecht fast bis vor die Haustür bringen, besser bedient als mit großen Dieselbussen, die nur an festen Haltestellen stoppen“, ist traffiQ-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold überzeugt.
KNUT ist Bestandteil des OnDeMo-Projektes des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Dessen Geschäftsführer Prof. Knut Ringat ist optimistisch, dass sich die On-Demand-Angebote in verschiedenen Kommunen und Städten im RMV fortführen lassen: „Perspektivisch autonome On-Demand Mobilität als Ergänzung zu Bus und Bahn bietet die Chance, öffentliche Mobilität vor allem auch im ländlichen Raum flexibel und rund um die Uhr anzubieten. Das ist ein weiterer Schritt zum Nahverkehr der Zukunft. Die Signale der Landespolitik stimmen positiv, dass das Erfolgsprojekt über 2024 hinaus weitergehen kann.“
Bis zur Aufsichtsratssitzung im Juni wird traffiQ neben ganz praktischen Fragen der Umsetzung vor allem prüfen, ob durch die eingesparten Busleistungen die zukünftige Finanzierung von KNUT sichergestellt werden kann. Natürlich sollen auch die Ortsbeiräte eingebunden werden. Voraussetzung wird sein, dass auch weiterhin der Betriebskostenzuschuss des RMV möglich ist, und dafür wiederum das Landes Hessen die entsprechend benötigten Mittel zu den gewohnten Konditionen bereitstellt.
Hintergrund
Auf diesen Linienabschnitten könnte KNUT in den Nachtstunden als komfortabler Busersatz dienen:
- Linie 28: U-Bahnstation Kalbach – Harheim Tempelhof
- Linie 29: Nieder-Eschbach U-Bahnstation – Nieder-Erlenbach Hohe Brück
- Linie 39: U-Bahnstation Preungesheim – Berkersheim Mitte
- Linie 63: Weißer Stein – U-Bahnstation Preungesheim