Abschließende Prüfungen und Abnahmefahrten für die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks während der Sommerferien • Rückbau alter Signaltechnik und Demontage nicht mehr benötigter Kabel
Nach mehr als drei Jahren Bauzeit geht der Frankfurter S-Bahn-Tunnel in den hessischen Sommerferien in seine letzte Sperrphase. Die Stammstrecke zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und Frankfurt Süd beziehungsweise Frankfurt-Mühlberg wird vom 23. Juni bis zum 5. August für abschließende Prüfungen und Abnahmefahrten auf der Tunnelstrecke für den S-Bahnverkehr ein letztes Mal komplett gesperrt. Wo sonst bis zu 24 Züge die Stunde in jeder Richtung fahren, arbeiten die Bautrupps der Bahn dann rund um die Uhr, um die letzten Sicherheitstests vorzunehmen und die Technik des alten Stellwerks zurückzubauen.
„In der letzten Sperrpause im Frankfurter S-Bahn-Tunnel arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass das neue Stellwerk wie geplant Anfang August in Betrieb gehen kann“, sagt Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Großprojekte Mitte der DB Netz AG. „Nach den Sommerferien ist die Strecke dann gut aufgestellt für die Zukunft – und die Fahrgäste der S-Bahn profitieren von modernster Technik.“
Die S-Bahnen halten in der Zeit der hessischen Schulferien nicht an den Stationen Taunusanlage, Hauptwache, Konstablerwache, Ostendstraße und Lokalbahnhof. Die Station Mühlberg wird vom 23. Juni bis 15. Juli nicht bedient. An einigen Stationen werden während der Sperrung auch weitere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt.
„Mit dieser Sperrung gehen wir in den Endspurt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Ich freue mich schon darauf, wenn die Bauarbeiten im August abgeschlossen sind und die S-Bahnen dann auch nachts durchgängig durch den Tunnel fahren können.“
Wie gewohnt ist während den Sommerferien wieder dafür gesorgt, dass alle Fahrgäste auch an ihr gewünschtes Ziel kommen. Auf sbahnbaustelle.de finden sich alle Informationen zu den Ersatzverkehren und zu alternativen Fahrangeboten. Darüber hinaus gibt es interessante und spannenden Geschichten rund um den Tunnel und die Menschen, die während der Urlaubszeit für die Region Rhein-Main wieder die Ärmel hochkrempeln.
Züge des Regional- und Fernverkehrs sind von der Tunnelsperrung nicht betroffen und oft eine gute Alternative. Durch den zeitgleichen Ausbau der Main-Weser-Bahn gibt es – unabhängig von der Tunnelsperrung – jedoch Änderungen in den Fahrplänen der Linien RB40/41, RB34/48, RB49 sowie RE30 und RE98/99. Die Änderungen sind auch in der Onlineauskunft enthalten.
Die Züge des Fernverkehrs (ICE, IC/EC) sind auf dem Streckenabschnitt Hanau Hbf-Frankfurt Süd/Frankfurt Hbf für RMV-Fahrkarten und DB-Fahrkarten des Nahverkehrs freigegeben, sofern die Tickets für diese Relation gültig sind; DB-Fahrkarten, die auf dem gesperrten Tunnelabschnitt Gültigkeit haben, werden auf den Alternativverbindungen in allen Verkehrsmitteln (auch U-Bahn, Straßenbahn und Bus) anerkannt.
Neben den Fahrtalternativen mit Bus und Bahn bieten Call a Bike, die S-Bahn Rhein-Main und der RMV den Kunden gemeinsam eine weitere attraktive Möglichkeit, die Baustelle zu umfahren: Während der Zeit der Tunnelsperrung sind alle Kunden die ersten 30 Minuten jeder Fahrt kostenfrei unterwegs und sparen sich bei der Registrierung die erste Jahresgebühr.
Alle Fahrplanänderungen sind bereits in der elektronischen Verbindungs-auskunft auf www.rmv.de und www.bahn.de eingearbeitet. Zusätzlich ist eine umfangreiche Broschüre mit linienbezogenen Angaben zu Ersatzangeboten und alternativen Fahrmöglichkeiten an der DB Information, den RMV-Mobilitätszentralen und bei allen Reisezentren entlang der S-Bahnstrecken erhältlich. Hier können die Fahrgäste sich auch bequem per QR-Code über das Verkehrsangebot während der Tunnelsperrung informieren.
Regelmäßige Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) haben die Möglichkeit, sich unter www.bahn.de/persoenlicherfahrplan einen persönlichen Fahrplan für die Bauzeit zu erstellen. Dieser kann individuell an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse angepasst werden.
Das Elektronische Stellwerk der Tunnelstammstrecke Frankfurt wird im Rahmen des Programms Frankfurt RheinMainplus realisiert, das vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt, dem RMV sowie der Deutschen Bahn umgesetzt wird. Dieser Masterplan für den Ausbau des Schienennetzes in der Metropolregion Rhein-Main sorgt dafür, dass Millionen Menschen in Zukunft noch schneller, bequemer und barrierefrei ans Ziel kommen.
Das Ersatzverkehrskonzept im Überblick
S-Bahnlinien
S-Bahnlinie S1
Die S1 fährt in der Regel halbstündlich auf den Abschnitten Wiesbaden – Frankfurt Hauptbahnhof (tief) (von 5 bis 22 Uhr) bzw. Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) (von 22 bis 5 Uhr). Zudem verkehrt die S1 auf dem Abschnitt Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) – Frankfurt Süd – Rödermark-Ober-Roden. Zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Offenbach Ost wird die S1 umgeleitet und hält nur in Frankfurt Süd, sowie in Fahrtrichtung Rödermark-Ober-Roden zusätzlich in Offenbach Hauptbahnhof.
Teilweise beginnen/enden die Fahrten aus beiden Richtungen auch in Frankfurt Süd. Vom/zum Hauptbahnhof fahren dann Regionalzüge. In Frankfurt Hauptbahnhof ist ein Umstieg zwischen dem S1-Pendelverkehr aus/in Richtung Wiesbaden im Tiefbahnhof und dem S1-Pendelverkehr von den oberirdischen Gleisen erforderlich.
S-Bahnlinie S2
Während der Sperrung fährt die S2 halbstündlich auf den Abschnitten Niedernhausen - Frankfurt Hauptbahnhof (tief) (von 5 bis 22 Uhr) bzw. Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) (von 22 bis 5 Uhr) Zudem verkehrt die S2 auf dem Abschnitt Dietzenbach - Offenbach-Kaiserlei (23.06.-15.07.), bzw. Dietzenbach – Frankfurt-Mühlberg (16.07.-05.08.). In Offenbach-Kaiserlei besteht Anschluss an einen Ersatzbus zur Konstablerwache, in Mühlberg an die Straßenbahn zur Weiterfahrt nach Frankfurt.
Zusätzliche Züge fahren werktags von 6 bis 9 Uhr sowie 16 bis 19 Uhr auf dem Abschnitt Niedernhausen - Frankfurt-Griesheim sowie zwischen Dietzenbach und Offenbach Hauptbahnhof. Von diesen Fahrten besteht in Offenbach-Bieber Anschluss an die S1 zur Weiterfahrt nach Frankfurt Hauptbahnhof.
S-Bahnlinien S3 und S4
Die S3 verkehrt jede halbe Stunde auf dem Abschnitt Bad Soden - Frankfurt Hauptbahnhof (tief) (von 5 bis 22 Uhr) bzw. Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) (von 22 bis 5 Uhr). Aus Richtung Darmstadt kommend endet die S3 während der Tunnelsperrung in Frankfurt Süd, von wo aus Fahrgäste mit der S1 sowie dem Regionalverkehr zum Frankfurter Hauptbahnhof kommen.
Die S4 fährt alle 30 Minuten auf dem Abschnitt Kronberg - Frankfurt Hauptbahnhof (tief) (von 5 bis 22 Uhr) bzw. Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) (von 22 bis 5 Uhr). Montags bis samstags fährt die Linie S4 zusätzlich auf dem Abschnitt Frankfurt Süd – Langen, so dass in diesem Abschnitt dann wie üblich alle 15 Minuten abwechselnd S-Bahnen der Linien 3 und 4 fahren.
S-Bahnlinie S5
Die S5 verkehrt halbstündlich zwischen Friedrichsdorf und Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) sowie montags bis samstags zusätzlich alle 30 Minuten zwischen Bad Homburg und Frankfurt-Rödelheim. Diese Planung sorgt dafür, dass im Abschnitt Bad Homburg – Frankfurt-Rödelheim unter der Woche tagsüber alle 15 Minuten S-Bahnen unterwegs sind.
S-Bahnlinie S6
Die S6 fährt jede halbe Stunde zwischen Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) und Friedberg. Die Halte Messe und Galluswarte entfallen.
S-Bahnlinie S7
Die S7 ist von der Sperrung nicht betroffen.
S-Bahnlinien S8 und S9
Die S8 fährt halbstündlich ausschließlich zwischen Wiesbaden und Frankfurt Hauptbahnhof (hoch). Zwischen Frankfurt und Offenbach fahren alternativ Regionalzüge sowie die S1. Zwischen Frankfurt und Hanau können während der Tunnelsperrung ausnahmsweise ICE-Züge mit RMV-Fahrkarten genutzt werden.
Die S9 verkehrt halbstündlich zwischen Wiesbaden und Frankfurt Hauptbahnhof (hoch) sowie auf dem Abschnitt Hanau – Offenbach-Kaiserlei (23.06. – 15.07.), bzw. Hanau – Frankfurt-Mühlberg (16.7. – 05.08.). In Kaiserlei besteht Anschluss an einen Ersatzbus zur Konstablerwache. Von Mühlberg aus besteht zudem Anschluss an die Straßenbahnlinie 16 in die Frankfurter Innenstadt. Zwischen Offenbach Ost und Frankfurt Flughafen, Terminal 1 wird außerdem ein Shuttlebus eingesetzt, der halbstündlich ohne Zwischenhalt fährt.
U-Bahn-Linien
Linie U2: Drei Wagen von früh bis spät
Die U-Bahn-Linie U2 (Südbahnhof - Bad Homburg-Gonzenheim) verkehrt von Montag bis Samstag durchgehend mit Drei-Wagen-Zügen. Sonn- und feiertags sind ab etwa 12:00 Uhr Drei-Wagen-Züge im Einsatz. Gemeinsam mit den Linien U1, U3 und U8 verbindet die U2 im Minutentakt den Frankfurter Südbahnhof mit den zentralen (Umsteige-) Stationen Willy-Brandt-Platz und Hauptwache.
Die U2 von Bad Homburg-Gonzenheim ist für die Bad Homburger eine Alternative zur S-Bahn. Die U3 verbindet Oberursel (Anschluss von der S-Bahn-Linie S5) mit der Frankfurter City.
Am Bahnhof Eschersheim kann von der S-Bahn-Linie S6 mit kurzem Fußweg zu den im dichten Takt verkehrenden U-Bahn-Linien an der Station „Weißer Stein“ umgestiegen werden.
Linien U4 und U5: So oft es geht
Die U-Bahn-Strecke zwischen Hauptbahnhof und Konstablerwache übernimmt einen Großteil der Fahrgäste von der parallel verlaufenden S-Bahn. Zudem stellt sie die Verbindung her zu den U-Bahn-Linien U6 und U7 an der Bockenheimer Warte und den U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U8 am Willy-Brandt-Platz.
Die Linie U4 verkehrt dort stets mit Vier-Wagen-Zügen, die Platz für bis zu 700 Fahrgäste bieten. Montags bis freitags ist sie durchgehend von 6 Uhr bis 21 Uhr im dichten 5-Minuten-Takt unterwegs. Ergänzt wird sie auf diesem Abschnitt durch die Line U5 mit Zwei-Wagen-Zügen, so dass dort während der Hauptverkehrszeiten alle zweieinhalb Minuten eine U-Bahn für gute Verbindungen sorgt. Zusätzliche Züge stehen bereit, um bei Verspätungen kurzfristig einen Ausgleich zu schaffen.
Damit die U4 mit ihren Vier-Wagen-Zügen auf dem besonders wichtigen Tunnelabschnitt Bockenheimer Warte – Hauptbahnhof – Konstablerwache – Seckbacher Landstraße oft und störungsfrei verkehren kann, wird sie während der S-Bahn-Tunnelsperrung von 6.00 bis 22.00 Uhr nicht bis nach Enkheim fahren. Fahrgäste werden gebeten, ab Konstablerwache die Linie U7 zu benutzen, die ebenfalls Enkheim zum Ziel hat.
Linien U6 und U7: Fast normal
Die Linien U6 und U7 verkehren nach Fahrplan. Auf der U7 werden von Montag bis Samstag durchgehend Drei- und Vier-Wagen-Züge eingesetzt.
Straßenbahnlinien
Nur noch zwei Tage überschneidet sich die S-Bahn-Tunnelsperrung mit den Bauarbeiten in Frankfurt-Oberrad, während derer die Straßenbahn-Linie 16 nur eingeschränkt von Oberrad Balduinstraße nach Ginnheim verkehren können: Ab Montag, 25. Juni, ist die Tram-Strecke wieder frei.
Linie 16: Jetzt wieder auf ganzer Strecke
Damit kann die Linie 16 die ihre ganze Strecke, von der Stadtgrenze Offenbach über Oberrad, die S-Bahn-Station Mühlberg, Südbahnhof und Hauptbahnhof nach Ginnheim verkehren. Sie ist zumeist im 10-Minuten-Takt unterwegs. Samstags und sonntags beginnt die Linie 16 ihren Betrieb normalerweise mit einem Halbstundentakt. Während der S-Bahn-Tunnelsperrung wird sie zwischen Oberrad und Westbahnhof jedoch bereits ab Betriebsbeginn auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet
Linie 18: Durchgehende Alternative zur Konstablerwache
Ebenfalls ab 25. Juni und bis zum Ende der S-Bahn-Tunnelsperrung wird die Straßenbahnlinie 18 von Gravensteiner-Platz in Preungesheim über den Lokalbahnhof hinaus bis zur Stadtgrenze Offenbach verlängert. Montags bis freitags von 6:30 bis 19:30 Uhr und samstags von 10:00 bis 21:00 Uhr können Fahrgäste also alle zehn bzw. an Samstagen alle fünfzehn Minuten von dort auch über Oberrad und die S-Bahn-Station Mühlberg zum Lokalbahnhof und von dort weiter zur Konstablerwache mit ihren U-Bahn-Anschlüssen gelangen. Von und bis zur Stadtgrenze Offenbach ersetzt die Linie 18 während der Sommerferien die Linie 15, die weiterhin nur zwischen Niederrad und Südbahnhof pendelt.
Buslinien
Linie 61 mit Gelenkbussen
Die Buslinie 61 verbindet den Frankfurter Flughafen mit dem Südbahnhof, wo Anschluss an das städtische U-Bahn- und Straßenbahnnetz besteht. Sie wird während der Tunnelsperrung mit Gelenkbussen verkehren, die mehr Platz bieten.
Linie 64: Dichter Takt zur Taunusanlage
Auf der Linie 64 verkehren im Berufsverkehr morgens von etwa 7 bis 10 Uhr und nachmittags von etwa 15 bis 19 Uhr viertelstündlich zusätzliche Busse zwischen Hauptbahnhof, der (gesperrten) S-Bahn-Station Taunusanlage und Bremer Platz.
Main-Weser-Bahn:
RB 40/41 RB49
Die Züge der RB49 entfallen zwischen Friedberg und Hanau.
Die Züge RB40/41 werden über Hanau nach Frankfurt Süd bzw. Frankfurt Stadion umgeleitet und bedienen die Halte zwischen Friedberg und Hanau als Ersatzverkehr für die ausfallende RB49. Die Halte Bad Vilbel und Frankfurt West entfallen. Zudem gibt es zusätzliche Halte in Hanau, Frankfurt Ost und Frankfurt Süd.
RB34/48
Die Züge der RB34/48 entfallen zwischen Friedberg/Bad Vilbel und Frankfurt Hbf. Ersatzweise kommen Fahrgäste mit der RE30, RE98/99 und der S6 weiter.
RE30 RE98/99
Die Züge der RE30, RE98/99 verkehren mit geänderten Fahrzeiten und halten zusätzlich in Bad Vilbel und Frankfurt West in Richtung Kassel. In Richtung Frankfurt halten die Züge nur in Bad Vilbel.
Die Verstärkerzüge der RE30 werden über Hanau umgeleitet.