Sehr zufrieden zeigten sich am Freitag, 8. März, die beiden Dezernenten für Planen, Marcus Gwechenberger, und für Mobilität, Wolfgang Siefert, über die Entscheidung des Magistrats, dem Stadtparlament noch im März die Vorplanung zum viergleisigen Umbau der Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof zur Entscheidung vorzulegen.
Mobilitätsdezernent Siefert betonte, „dass damit ein weiterer Meilenstein genommen wird, das Vorhaben, den Umbau bis zum Jahr 2029 umzusetzen“, weil dann die Deutsche Bahn die benötigten Flächen für andere Baumaßnahmen wie den Bau des Ver- und Entsorgungszentrums unter dem Nordflügel des Hauptbahnhofs braucht. Eile ist auch geboten, weil ab Anfang der 2030er Jahre mit dem Beginn der Bauarbeiten für den beabsichtigten Fernbahntunnel gerechnet wird.
Weil dann der Flächenbedarf der Deutschen Bahn zur Einrichtung der Baustelle Vorrang hat, würde sich das Vorhaben, die Straßenbahnhaltestelle auf vier Gleise auszubauen, bis voraussichtlich Mitte der 2040er Jahre verzögern. Planungsdezernent Gwechenberger hob hervor, „dass mit den jetzt beginnenden weiteren Planungen deutlich wird, dass auch die Stadt aktiv an der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes arbeitet.“
Schon in Zusammenhang mit den Untersuchungen zum Nahverkehrsplan, der von der Stadtverordnetenversammlung 2021 beschlossen wurde, hatte sich herausgestellt, dass die Steigerung der Fahrgastzahlen und die erwartete Fortsetzung dieser Entwicklung es nötig machen wird, mehr Straßenbahnen über die bedeutende Haltestelle am Hauptbahnhof fahren zu lassen. Dazu ist jedoch ein Ausbau unumgänglich, da die Station bereits heute an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen ist.
Die von den beiden Dezernaten für Planen und Mobilität gemeinsam verantwortete Planung sieht jetzt vor, den Verkehrsraum neu aufzuteilen und sowohl in Richtung Gallus und Messe wie auch in Richtung Altstadt und Main jeweils einen Mittelbahnsteig für 40 Meter lange Straßenbahnfahrzeuge vorzusehen. In diesem Zusammenhang werden zusätzlich zur bestehenden an der Kaiserstraße auch neue Fußgängerquerungen auf Höhe von Taunusstraße und Wiesenhüttenstraße geschaffen, die selbstverständlich alle barrierefrei und mit Ampeln gesichert werden.
Weil die Straßenbahnhaltestelle deutlich länger werden wird als die heutige, wird es erforderlich die Durchfahrt aus der Taunusstraße auf den Bahnhofsvorplatz zu schließen. Dies dient auch der besseren Leistungsfähigkeit der Straße Am Hauptbahnhof für den Kfz-Verkehr von Süden nach Norden. Zudem werden baulich getrennte Wege für den Radverkehr geschaffen, die von Radfahrern am Hauptbahnhof in der Vergangenheit immer wieder vermisst wurden. Weil die Straßenbahnhaltestelle mehr Raum einnimmt und wegen der Kurvenradien auch in Richtung Bahnhofsgebäude verschoben werden muss, bleibt für den Autoverkehr auf dem Bahnhofsvorplatz in jede Richtung jeweils nur noch eine durchgehende Fahrspur. Rettungsfahrzeuge können jedoch auf die Fahrradspuren ausweichen.
Zudem werden künftig auch die am Hauptbahnhof verkehrenden Buslinien über eine Kombitrasse an der Straßenbahnhaltestelle halten, sodass es am Straßenrand vor dem Bahnhof keine haltenden Busse geben wird. Der frühere Busbahnhof auf der Südseite des Platzes wird demzufolge nicht zurückkommen.
Stadtrat Gwechenberger freut sich außerdem, „dass durch die neue Lage der Haltestelle Flächen frei werden, die es ermöglichen, auf dem Bahnhofsvorplatz und entlang der von Süd nach Nord verlaufenden Fahrbahn auch in der Mitte neue Bäume zu pflanzen. Damit wird die Aufenthaltsqualität erhöht.“
Stadtrat Siefert hebt hervor, „dass die Kapazität der Straßenbahn am Hauptbahnhof durch den Umbau von heute 36 auf künftig 52 Fahrten in der Stunde gesteigert werden kann und so neben der zeitgemäßen Aufteilung der Verkehrsfläche ein bedeutender Beitrag zur Verkehrswende in Frankfurt geleistet werden kann. Durch die Schließung der Taunusstraße für den Kfz-Durchgangsverkehr eröffnen sich neue Möglichkeiten, langersehnte Wünsche von Anlieger:innen, Anwohner:innen und Ortsbeiräten zur Verkehrsberuhigung im Bahnhofsviertel zeitnah umzusetzen.“
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Lageplan Tram-Haltestellen am Hauptbahnhof, Copyright: Stadt Frankfurt am Main