- Stadt Frankfurt am Main ist Partner in neuem EU-Projekt
- E-Mobilität für Bürger leicht zugänglich machen
Die Stadt Frankfurt am Main hat sich zum Ziel gesetzt, die führende deutsche Stadt bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen zu werden. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und traffiQ, die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, werden dazu mit Unterstützung der Europäischen Union ihren Beitrag leisten. Sie wollen die Nutzung von Elektromobilen in der Stadt Frankfurt am Main deutlich voran bringen, indem sie die verschiedensten Fahrzeugarten und deren Einsatzmöglichkeiten bekannt und Informationen darüber leicht zugänglich machen – ob E-Fahrrad („Pedelec“), E-Bike (Motorroller), Elektroautos, E-Lieferwagen oder Elektrobusse. Ziel des Projektes ist es, dass die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger über eine (Internet-) Adresse „E-Mobilität Frankfurt“ gebündelt das gesamte verfügbare Angebot an Elektromobilität anschaulich präsentiert und damit eine überzeugende Basis für ihre Entscheidung für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug finden. Langfristig soll es so zu einer umweltfreundlichen Veränderung der Fahrzeugflotten im privaten und gewerblichen Bereich kommen. Voraussetzung für die breite Nutzung der elektrisch betriebenen Fahrzeuge ist, dass die notwendige öffentliche Ladestruktur deutlich ausgebaut wird. Daran arbeiten bereits intensiv unterschiedliche Unternehmen wie zum Beispiel die ABGnova, eine Tochter der städtischen Gesellschaften Mainova und ABG Holding.
„Das Projekt von traffiQ und Wirtschaftsförderung ist ein guter und wichtiger Baustein, um Frankfurt auf dem Weg zur deutschen Hauptstadt der Elektromobilität voran zu bringen“, meint Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Personal und Sport. Verkehrsdezernent Lutz Sikorski freut sich, dass die Stadt Frankfurt an einem weiteren Mobilitäts-Projekt maßgeblich mitwirkt: „Hier können wir beweisen, dass wir mit neuen Formen der Mobilität dazu beitragen, unsere Stadt lebenswerter zu gestalten.“
Die beiden Frankfurter Partner verwirklichen ihr Konzept im Rahmen eines Projektes der Europäischen Union, das den Namen EVUE (Electric Vehicles in Urban Europe) trägt. Vertreter aus zehn europäischen Städten, darunter London, Stockholm, Frankfurt, Lissabon und Madrid, haben diese neue Partnerschaft in den vergangenen Monaten ausgearbeitet und wollen mit diesem umweltfreundlichen Projekt bis Ende 2012 Wege finden, um deutlich mehr Verkehrsteilnehmer davon zu überzeugen, ihre Benzin- und Dieselfahrzeuge durch sauberere und „grünere“ Alternativen zu ersetzen.
Damit das Projekt in Stadt und Region die notwendige Verankerung erfährt, wird die Arbeit von traffiQ und Wirtschaftsförderung durch eine Lokale Unterstützergruppe („Local Support Group“) begleitet, in der verschiedene im Bereich der E-Mobilität tätige Unternehmen, die Leitstelle Elektromobilität, die Goethe-Universität Frankfurt, die Fachhochschule Frankfurt sowie Medien vertreten sind. So werden alle an der E-Mobilität Beteiligten zusammen gebracht und es ist sichergestellt, dass den Bürgerinnen und Bürgern das gesamte Spektrum der Elektromobilität kompetent und vollständig präsentiert werden kann.
Projektträger („Lead Partner“) von EVUE ist der Westminster City Council (Stadtteil im Herzen Londons), der bereits Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen gesammelt hat, indem z.B. schon 2006 kostenlose Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Zentral-London bereitgestellt wurden.
Hintergründe
Partner des EU-Projekts „Electric Vehicles in Urban Europe“:
- 1.Westminster City Council London (Großbritannien, 7,5 Mio. Einwohner)
- 2.Stadt Kattowitz (Polen, 308.000 Einwohner)
- 3.Stadt Beja (Portugal, 34.000 Einwohner)
- 4.Stadt Suceava (Rumänien, 106.000 Einwohner)
- 5.Stadt Zografou (Griechenland, 130.000 Einwohner)
- 6.Stadt Stockholm (Schweden, 800.000 Einwohner)
- 7.Stadt Madrid – Fundacion Movilidad (Spanien, 3,2 Mio. Einwohner)
- 8.Stadt Lissabon – EMEL, städtische Gesellschaft für Parken und Mobilität (Portugal, 489.000 Einwohner)
- 9.Stadt Frankfurt am Main (Deutschland, 682.000 Einwohner)
- 10.Stadt Oslo (Norwegen, 580.000 Einwohner)
EVUE
EVUE (Electric Vehicles in Urban Europe) läuft im Rahmen des URBACT II-Programms, das aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds (ERDF) mit insgesamt über 440.000 Euro gefördert wird. Auf Frankfurt am Main entfallen davon gut 51.000 Euro. Die Stadt beteiligt sich über traffiQ und die Wirtschaftsförderung mit der etwa gleichen Summe.
URBACT
URBACT ist ein europäisches Austausch- und Lernprogramm, das vor allem nachhaltige Stadtentwicklung fördert. Es bietet Städten den Anreiz, gemeinsam neue und nachhaltige Lösungen für Veränderungen in Stadt- und Verkehrsstruktur zu entwickeln und dabei wirtschaftliche, soziale und umweltpolitische Aspekte zu integrieren. Ihre positiven Erfahrungen (”good practices“) und die bei den Projekten erlernten und erprobten Lektionen tauschen sie mit Fachleuten auf dem Gebiet der Stadtentwicklung und -erneuerung in Europa aus.
URBACT ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik (Zusammen-halt). Ziel ist, die Lissabon-Göteburg-Strategie, die die Herstellung der Vergleichbarkeit, Wachstum und Beschäftigung in Europa verwirklichen will, in allen Mitgliedsstaaten zu implementieren.
An URBACT sind derzeit 255 Städte aus 29 Ländern mit über 5.000 Aktiven beteiligt. Es wird gemeinschaftlich finanziert von der Europäischen Union (European Regional Development Fund) und den Mitgliedsstaaten der EU.