Qualität des Nahverkehrsangebots auf hohem Niveau – Finanziell gut durch die Pandemie gekommen
Auf eine positive Entwicklung kann die städtische Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ für das Jahr 2022 zurückblicken. „Die Fahrgastzahlen steigen wieder deutlich, finanziell hat traffiQ für die Stadt gut gewirtschaftet und die Qualität unseres Nahverkehrsangebot ist objektiv und in den Augen der Fahrgäste gut“, stellt der traffiQ-Aufsichtsratsvorsitzende, der Frankfurter Mobilitätsdezernent Stefan Majer fest.
„Besonders freut mich, dass die Zahl der Fahrgäste in Frankfurts Bahnen und Bussen im Jahr 2022 fast schon wieder die 200 Millionen-Grenze erreicht hat“, erklärt traffiQ-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold. „Mit einem Zuwachs von gut 42 Prozent wachsen wir schneller aus der Corona-Krise heraus, als ich erwartet hatte.“ Die ersten vier Monate des Jahres 2023 zeigen bereits einen weiteren Zuwachs um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Majer und Reinhold sind sich einig, dass die Angebotsverbesserungen der zurückliegenden Jahre und zunehmende Qualität des städtischen Nahverkehrs zu dem schnellen Rückgewinn der Kundinnen und Kunden beigetragen hat. „Es zahlt sich auch aus, dass Frankfurt durch die Corona-Pandemie sein Nahverkehrsangebot nahezu uneingeschränkt aufrechterhalten hat und durch eine Vielzahl von Hygienemaßnahmen für eine gesunde und sichere Fahrt gesorgt hat,“ ist sich Mobilitätsdezernent Majer sicher.
Mit Fahrgastbefragungen und objektiven Erhebungen, also beispielsweise der repräsentativen Überprüfung von funktionierender Fahrgastinformation im Fahrzeug, ermittelt traffiQ regelmäßig die Qualität des Frankfurter Nahverkehrs. Bei U-Bahnen und Straßenbahnen werden bei den erhobenen objektiven Qualitätsergebnissen die vordefinierten Werte durchgängig übertroffen. Mit Ausnahme der Sauberkeit, die insbesondere an Haltestellen als verbesserungsfähig angesehen wird, beurteilen das auch die Fahrgäste gut. Zu den Positiv-Faktoren der Schienenverkehrsmittel zählen die Fahrgäste deren Pünktlichkeit.
Im Busverkehr werden bei mehreren objektiven Qualitätskriterien die Anforderungen nicht ganz erfüllt. Gemeinsam mit den Busunternehmen und dem Infrastrukturdienstleister VGF hat traffiQ aber bereits Maßnahmen ergriffen, um im Jahr 2023 zu besseren Ergebnissen zu kommen. Die Fahrgäste hingegen sind mit der Qualität des Busverkehrs insgesamt eher zufrieden, wobei zum Beispiel die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer hervorsticht.
„Verbessern wollen und können wir die Qualität des Frankfurter Nahverkehrsangebots kontinuierlich,“ formuliert Tom Reinhold den eigenen Anspruch. „Das Niveau, auf dem wir uns befinden, kann sich aber schon sehen lassen.“
Auch wirtschaftlich ist der Frankfurter Nahverkehr gut durch das Jahr 2022 gekommen. Der Zuschussbedarf für den so genannten „Treuhandbereich“ – aus diesem Budget wird der städtische Busverkehr finanziert – fiel mit 65,9 Millionen Euro rund 19,2 Millionen Euro geringer aus als geplant. Der Aufwand für den Schienenverkehr (U-Bahn und Straßenbahn) der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) wird gesondert über das Budget der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding abgedeckt.
Zu der positiven Bilanz trägt wesentlich bei, dass es traffiQ gelungen ist, in hohem Maße Mittel aus den so genannten Billigkeitsleistungen zu generieren. Das sind Ausgleichszahlungen des Bundes und des Landes, mit der Einnahmenausfälle aufgrund der Corona-Pandemie und des 9-Euro-Tickets kompensiert werden. Insgesamt konnte der Frankfurter Haushalt für den Nahverkehr so um 72,1 Millionen Euro entlastet werden. Rund 17,2 Millionen Euro entfielen dabei auf den Busverkehr, also den Treuhandbereich.
Der traffiQ-Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 13. Juni 2023 den Jahresabschluss 2022 der städtischen Gesellschaft beraten, gebilligt und dem Magistrat zur Feststellung empfohlen.
traffiQ-Geschäftsführer Reinhold nutzte die Sitzung des Aufsichtsrats, um sich bei dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden und Mobilitätsdezernenten Stefan Majer auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die langjährige Unterstützung zu bedanken. „Metrobusse, Expressbusse, Nachtverkehr, Dekarbonisierung des Busverkehrs, neues Trambahnkonzept und vieles mehr – traffiQ hatte mit Stefan Majer stets einen engagierten Befürworter des umweltfreundlichen Nahverkehrs an der Seite“.