Eindringlicher Aufruf zum Schulstart in Hessen / Verbund macht sich für stärkere Kontrollen und höhere Strafen stark
Bevor am Montag in Hessen die Schule wieder beginnt, hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit seinem Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Feldmann eindringlich zur Einhaltung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in Bussen und Bahnen aufgerufen. Zudem setzt sich der Verbund für noch stärkere Kontrollen ein und hält auch höhere Strafen für eine denkbare Möglichkeit, um Maskenverweigerer zur Räson zu bringen. Auch wenn der Großteil der Fahrgäste sich an die Regelung hält, verweigert eine kleine Gruppe das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung – zum Ärger der anderen Fahrgäste wie auch aller ÖPNV-Unternehmen.
„Mund-Nasen-Bedeckungen geben uns die Freiheit, trotz des Coronavirus wieder ein Stück Normalität zurückzuerlangen. Regeln wie Abstandhalten, Desinfizieren und Alltagsmasken schützen uns vor einer zweiten Welle, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Das müssen alle verstehen“, sagt Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Zum Schulstart am Montag appelliere ich daher noch einmal eindringlich an alle, die mit Bus und Bahn unterwegs sind, sich an die Pflicht zu halten. Nicht nur unterwegs, auch in Bahnhofsgebäuden und unterirdischen Stationen muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Damit schützen Sie sich und andere. Wer sich nicht daran hält, muss daher ohne vorherige Verwarnung mit einem Bußgeld rechnen. Das ist wichtig für alle jene, die sich verantwortungsbewusst verhalten und ihre Alltagsmaske unterwegs tragen."
„Maskenverweigerer sind nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Belastung für ihre Mitmenschen. Alle Lebensbereiche sind betroffen“, erklärt RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Daher setze ich mich für strikte Maßnahmen wie am Opernplatz und auch für strenge Kontrollen in Bussen, Bahnen und Stationen ein. Die Kontrollen der Offenbacher Stadtpolizei am S-Bahnhof Offenbach Marktplatz vergangene Woche haben gezeigt, dass sich viele Fahrgäste ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Solche Aktionen sind auch für Frankfurt denkbar.“
„Wenn ich keine Maske trage, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich andere anstecke, auch wenn ich keine Symptome habe. Das ist ja das Schlimme an diesem Virus“, erklärt Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. „Allein aufgrund unserer Wertschätzung gegenüber dem Leben müssen wir strenger gegen Uneinsichtige vorgehen – zur Not mit noch mehr Kontrollen und mit höheren Strafen. Nur so können wir die Ausbreitung von Corona verlangsamen.“
„Die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung im ÖPNV gibt es mittlerweile seit mehr als drei Monaten und überall werden Fahrgäste darauf hingewiesen. Es kann also wirklich niemand mehr behaupten, dass er nichts davon weiß“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Wir sind immer noch mitten in der Pandemie, deshalb appelliere ich nochmals mit Nachdruck an alle Maskenverweigerer, sich wie die vielen, vielen verantwortungsvollen Fahrgäste an die Regeln zu halten und nur mit Mund-Nasen-Bedeckung den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Wer weiterhin ohne medizinisches Attest dagegen verstößt, muss in stärkeren Kontrollen ohne weitere Verwarnung zur Verantwortung gezogen werden. Womöglich helfen auch höhere Strafen, um diese Menschen zur Vernunft zu bringen.“
„Die Ansteckungsgefahr in Bussen und Bahnen ist sehr gering – und dies gilt insbesondere dann, wenn sich alle an die Maskenpflicht halten. Das ist vor allem wichtig, weil nicht immer der gebotene Abstand eingehalten werden kann“, erklärt Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ. „Auch aufgrund der guten Durchlüftung ist das Risiko nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen als gering einzuschätzen. In den Fahrzeugen halten sich nach unseren Erhebungen 90 Prozent der Fahrgäste an die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Aber auch in den Stationen besteht die Maskenpflicht, die dort bislang allerdings nur von rund 70 Prozent der Fahrgäste respektiert wird. Und eine Maske, die unterhalb der Nase endet, ist so gut wie keine Maske.“
Um noch mehr Menschen ohne Mund-Nasen-Bedeckung direkt mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren, setzt der RMV ein eigenes Team in den kommenden Wochen im S-Bahn-Netz ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen das Zugpersonal dabei unterstützen, auf die Maskenpflicht hinzuweisen und gegebenenfalls besonders uneinsichtige Fahrgäste von der Fahrt auszuschließen.
Darüber hinaus setzt der Verbund auf viele weitere Maßnahmen, um die Umsetzung der Pflicht zu unterstützen: So hat er beispielsweise bereits mehr als 500.000 Masken kostenlos an Bahnhöfen verteilt und er stellt seinen Vertriebspartnern Masken zur kostenlosen Abgabe in Vertriebsstellen für Kunden zur Verfügung, die dort eine Fahrkarte kaufen. Ebenso können Verkehrsunternehmen Masken des RMV beziehen und diese in den Fahrzeugen über das Servicepersonal gezielt an Fahrgäste ausgeben, die ihre Mund-Nasen-Bedeckung nicht dabei haben.