"Einsteigen und Losfahren" ohne klassischen Fahrkartenkauf rückt näher / Forschungsprojekt (((eSIM 2020 Grundlage weiterer Tests mit dem Ziel deutschlandweiter Fahrpreisabrechnung auf Basis von Raumerfassung
Im Rahmen einer gemeinsamen Fahrt mit der Buslinie 32 in Frankfurt präsentierten am heutigen Mittwoch, dem 01.06.16, Frankfurts Verkehrsdezernent Stefan Majer und Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer des RMV, den aktuellen Stand des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekts (((eSIM 2020. Ziel des Projekts ist die automatische Erfassung der Fahrt mittels Nutzer-Smartphones in Verbindung mit einer im Hintergrundsystem stattfindenden Fahrtenbildung. Für Fahrgäste bedeutet das zukünftig die Möglichkeit zum "Einsteigen und Losfahren" ohne Tarifkenntnisse oder Erwerb einer Fahrkarte vor Fahrtantritt wie bisher.
"Heute müssen Fahrgäste vor Fahrtantritt eine Fahrkarte kaufen und sich über Tarife informieren. Mal ist eine Kurzstrecken-, mal eine Tages-, mal eine Einzelfahrkarte die beste Wahl. Mit der automatischen Abrechnung auf Basis von Raumerfassung heißt es zukünftig "Einsteigen und Losfahren". Damit machen wir den Nahverkehr gerade auch für Gelegenheitskunden noch attraktiver", stellt Stadtrat Stefan Majer die Vorteile der automatischen Abrechnung heraus und fügt an: "Gerne sind wir daher mit der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und der In-der-City-Bus GmbH aktiver Partner in dem gemeinsamen Forschungsprojekt. Und auch wenn es im Forschungsprojekt erstmal um die technische Machbarkeit geht, wurde das Thema Datenschutz von Beginn an mitbedacht. Es wurden bereits Gespräche mit dem Hessischen Datenschutzbeauftragten geführt und ein weiterer Informationsaustausch auf dem Weg zur Umsetzungsreife vereinbart."
"Mit dem erfolgreichen Test auf der Frankfurter Buslinie 32 ist ein entscheidender Schritt zu einem völlig neuen digitalen Vertriebsweg gelungen. Wir schaffen mit (((eSIM 2020 die Grundlagen, um die automatische Fahrpreisfindung, sogenannte Be-in/Be-out Systeme, zukünftig auch mit Smartphones nutzen zu können", blickt Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer des RMV in die Zukunft und ergänzt: "Da wir an der Fortschreibung des deutschlandweiten Standards mitwirken, ist es unser Ziel schon in wenigen Jahren die Technik in der Hand zu haben, um Fahrten im RMV und aber auch durch ganz Deutschland mit unterschiedlichsten Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen abrechnen zu können."
Hintergrund
Seit Anfang Mai testet der RMV mit den Partnern traffiQ und In-der-City-Bus GmbH im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsprojekts (((eSIM 2020 auf der Frankfurter Buslinie 32 die automatische Erfassung von Fahrten. Die Abrechnung erfolgt auf Basis von Anwesenheitsdaten, die mittels spezieller Smartphone-Software und Signalgebern im Fahrzeug ermittelt und an ein Hintergrundsystem zur Fahrtenbildung übertragen werden. Für die Fahrgäste entfällt damit zukünftig der Kauf einer Fahrkarte vor Fahrtbeginn und somit auch die Notwendigkeit, sich mit den Tarifangeboten des jeweiligen Verbundes oder Verkehrsunternehmens zu befassen.
Der aktuelle Feldversuch hat das Ziel, die Funktionsfähigkeit und die Genauigkeit des sogenannten (((eSIM 2020-Systems unter Praxisbedingungen zu testen. Er stellt damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem komfortablen, anbieterübergreifenden Vertrieb dar.