Hohe Qualitätsmaßstäbe, verbessertes Angebot
Betriebsstart im Dezember 2009
„Qualifizierte Fahrer, ein weiter verbessertes Angebot und besonders umweltfreundliche Busse“. Das verspricht der traffiQ-Aufsichtsratsvorsitzende, Verkehrsdezernent Lutz Sikorski, den Bürgerinnen und Bürgern, wenn im Dezember 2009 die Buslinien im Frankfurter Westen nach Ausschreibung neu starten.
Die lokale Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main, traffiQ, hat am Montag, 26. Mai 2008, das europaweite Vergabeverfahren der Buslinien im so genannten Linienbündel B veröffentlicht. Sie folgt damit, so der Verkehrsdezernent, einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 5. Juli 2007. Die Veröffentlichung der Ausschreibung erfolgt in diesen Tagen unter anderem in den Amtsblättern der Europäischen Gemeinschaft und der Stadt Frankfurt am Main.
„Das Linienbündel B umfasst insgesamt sieben Buslinien, die jährlich rund 3,7 Millionen Kilometer hauptsächlich in Höchst und den angrenzenden Stadtteilen fahren werden“, erklärt der Geschäftsführer von traffiQ, Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. „Klare Anforderungen an das Verkehrsunternehmen, das Personal und die Fahrzeuge stellen sicher, dass auch hier der gewohnt hohe Qualitätsstandard des Frankfurter Nahverkehrs erhalten bleibt“.
Das Bündel B ist das vierte große Buslinienbündel, das in Frankfurt ausgeschrieben wird. „Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen – bei hoher Qualität und Kundenzufriedenheit konnte die Stadtkasse deutlich entlastet und gleichzeitig das Angebot verbessert werden – setzt die Stadt den Weg in die Ausschreibung fort“, begründet Stadtrat Sikorski die Entscheidung.
Straffer Zeitplan: Betriebsstart im Dezember 2009
Am 13. Dezember 2009 soll der beste Anbieter den Betrieb auf den Linien des Bündels B aufnehmen. Bis dahin ist ein straffer Zeitplan zu bewältigen: Interessierte Verkehrsunternehmen können die Verdingungsunterlagen bis 30. Juni 2008 bei traffiQ anfordern. Ihre Angebote müssen dann bis 20. August 2008 vorliegen. Sie werden anschließend von traffiQ ausgewertet, so dass voraussichtlich im November 2008 dem besten Anbieter der Zuschlag für fünf Jahre erteilt werden kann. Damit verbleibt dem Gewinner der Ausschreibung ein Jahr Vorbereitungszeit, um Personal einzustellen und zu schulen sowie um die Busse zu beschaffen.
Hohe Qualitätsmaßstäbe
„Wie schon bei den bisherigen Ausschreibungen legt traffiQ auch jetzt wieder großen Wert darauf, dass das in Frankfurt bereits hohe Qualitätsniveau nicht nur aufrechterhalten, sondern noch weiter verbessert wird“, betont Dr. v. Berlepsch.
Fahrpersonal: Kompetent und kundenfreundlich
So ist selbstverständlich, dass das Fahrpersonal nicht nur die deutsche Sprache beherrscht, sondern sich auch kundenfreundlich und hilfsbereit verhält, Konfliktlösungskompetenz besitzt und natürlich die erforderlichen Orts-, Strecken- und Tarifkenntnisse besitzt. Sämtliche Fahrerinnen und Fahrer müssen bei traffiQ Tests zum Tarif und zum Umgang mit den nachrichtentechnischen Komponenten im Bus bestehen.
Obwohl die bisherigen Ausschreibungen belegen, dass die geforderten Qualitätskriterien nicht mit untertariflich bezahltem Personal erreicht werden können, fordert traffiQ zusätzlich vom Verkehrsunternehmen, dass es mindestens nach dem Tarif bezahlt, der zwischen dem Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) und der Gewerkschaft Verdi ausgehandelt wurde. Den Fahrerinnen und Fahrern wird ein einklagbarer Rechtsanspruch auf dieses Lohnniveau zugesichert.
Busse: Modern und umweltfreundlich
Zwei Kleinbusse, etwa 42 Standard- und 13 Gelenkbusse sollen im Bündel B eingesetzt werden. traffiQ schreibt vor, dass besonders umweltfreundliche EEV-Busse zum Einsatz kommen. EEV ist die Abkürzung für „Enhanced Environmental Friendly Vehicle“, also ein besonders umweltfreundliches Fahrzeug. Die Busse leisten damit einen Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung, zur Einhaltung der ab 2010 geltenden Stickoxid-Grenzwerte und zur Verminderung des Verkehrslärms.
Zur Erhöhung der Sicherheit der Fahrgäste und des Fahrpersonals werden alle Busse mit Videokameras ausgestattet. Selbstverständlich sind inzwischen die weiteren technischen Standards wie Niederflurigkeit, Klimaanlage, besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen (kontrastreiche Gestaltung, großzügige Stellfläche für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder, Klapprampe), kundenfreundliche Informationseinrichtungen und das automatische Absenken der Busse an Haltestellen (Kneeling).
Qualitätsmanagement weiter ausgedehnt
Das bereits mit der ersten Ausschreibung eingeführte Qualitätsmanagement dehnt traffiQ nun auch auf das vierte große Linienbündel aus. Es basiert auf einer systematischen Überprüfung der Qualität des Busverkehrs anhand objektiver und subjektiver Kriterien. Dabei spielen die subjektiven, durch Fahrgastbefragungen ermittelten Aspekte eine besonders starke Rolle. Unterschreitet das beauftragte Busunternehmen den erwarteten Qualitätsstandard, so muss es mit einem Malus von bis zu fünf Prozent der Jahresauftragssumme rechnen. Besonders gute Leistungen – hier zählt allein das Urteil der Fahrgäste – können mit bis zu zwei Prozent dieser Summe honoriert werden.
Angebotsverbesserungen auf vielen Linien führen zu fast 10 Prozent mehr Leistung
Gleichzeitig mit der Ausschreibung hat traffiQ alle Linien im Bündel B überprüft. Das Ergebnis sind Verbesserungen auf vielen Linien, die ab Dezember 2009 verwirklicht werden:
Die Linie 50 wird – wie heute schon abends und am Wochenende praktiziert – ganztags mit der Linie 57 zusammengelegt und bietet darüber hinaus zeitweise einen dichteren Takt als bisher. Die morgendlichen Verstärkerfahrten zwischen Sindlingen und Höchst verkehren zukünftig als Linie 53. Hier werden teilweise Gelenkbusse eingesetzt, die mehr Platz bieten. Auf der Linie 55 wird das morgendliche Angebot zwischen Sindlingen und Industriepark Höchst Tor West auf einen 10-Minuten-Takt verbessert. Auch auf der Linie 58, die schon in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut wurde, wird das Angebot weiter ausgeweitet: Zwischen Industriepark Höchst Tor Ost und Flughafen werden die Betriebszeiten ausgedehnt und in der Hauptverkehrszeit der Viertelstundentakt erweitert. Ganz neu richtet traffiQ schließlich die Kleinbuslinie 57 ein, mit der die Zeilsheimer Siedlung Taunusblick Verbindung zur S-Bahn erhält.
„Bereits die letzten großen Ausschreibungen versetzten traffiQ in die Lage, das Nahverkehrsangebot in der Stadt auszuweiten und gleichzeitig den städtischen Haushalt zu entlasten. Mit dem Bündel B setzen wir diesen erfolgreichen Weg konsequent fort“, betont Verkehrsdezernent Sikorski. „Insgesamt erhöht traffiQ das Angebot auf diesen Linien um rund 300.000 Bus-Kilometer, das ist eine Leistungssteigerung um fast zehn Prozent“.
Die Linien im Bündel B (ab 13. Dezember 2009)
Linie 50: Unterliederbach West - Höchst Bahnhof - Höchster Friedhof - Rebstockbad - Bockenheimer Warte
Linie 53: Sindlinger Friedhof - Höchst Bahnhof – Bolongaropalast
Linie 54: Zeilsheim Bahnhof - Höchst Bhf - Griesheim Bahnhof
Linie 55: Sindlinger Friedhof - Höchst Bahnhof – Zuckschwerdtstraße - Rödelheim Bahnhof
Linie 57: Industriepark Höchst Tor West - Zeilsheim Bahnhof – Siedlung Taunusblick (Quartierbuslinie)
Linie 58: Eschborn West - Höchst Bahnhof - Industriepark Höchst - Flughafen Terminal 1 (ab 2011: - Gateway Gardens)
Linie 59: Unterliederbach Cheruskerweg - Höchst Bahnhof - Nied Bahnhof - Griesheim Erzbergerstraße