Anfang Oktober startete in Frankfurt wie geplant der Linienverkehr mit Wasserstoffbussen auf der Metrobuslinie M36. Damit ist ein zweiter alternativer Antrieb im Frankfurter Busverkehr unterwegs – neben Batterie- sorgen jetzt auch Wasserstoffbusse für umweltfreundliche städtische Mobilität. „Das ist ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zum klimaneutralen Stadtverkehr. Mit unseren Wasserstoffbussen, die mit einer Tankladung eine garantierte Reichweite von 350 Kilometern erzielen, können nun auch die längeren Kurse elektrifiziert werden“, erklärt ICB-Geschäftsführer Martin Hulecki. Das Ziel der Stadt Frankfurt am Main bleibt es, den städtischen Busverkehr bis 2030 vollständig auf alternative Antriebe umzustellen.
Die neu begründete Wasserstoffbus-Flotte der städtischen Busgesellschaft In-der-City-Bus (ICB) umfasst aktuell 13 Fahrzeuge des Typs „Solaris Hydrogen nU12“. Sie werden auf der Buslinie M36 eingesetzt und fahren dann vom Westbahnhof quer durch die Innenstadt, über den Main und bis zum Hainer Weg am Stadtwald. Ein Umlauf misst etwa 23 Kilometer, die Tagesleistung liegt bei rund 300 Kilometern. Etwa 10.000 Fahrgäste nutzen die M36 an Werktagen. Diese 13 Wasserstoffbusse sind erst der Anfang – aktuell befinden sich zehn Wasserstoffbusse in der Beschaffung, weitere werden folgen.
Wasserstofftechnologie
Die Wasserstofftechnologie punktet dadurch, dass die Fahrt leise und abgasfrei ist. Lediglich Wasserdampf beziehungsweise Wasser werden ausgestoßen. Die Fahrzeuge sind binnen 15 Minuten betankt und sofort wieder fahrbereit. Im Testbetrieb haben sie sich als einsatzstabil und höchst komfortabel erwiesen. Die Busfahrerinnen und -fahrer der ICB wurden mit der neuen Technologie vertraut gemacht, ebenso das Werkstatt-Team.
Optisch unterscheiden sich die Fahrzeuge kaum von herkömmlichen Bussen. Sie sind allerdings rund 40 Zentimeter höher als Dieselfahrzeuge, denn die technischen Komponenten sind auf dem Busdach verbaut. Dennoch werden die Fahrzeuge bald deutlich auffallen: Ebenso wie alle anderen Busse der städtischen Flotte, die über einen alternativen Antrieb verfügen, werden sie mit dem bereits bekannten farbenfrohen „Stromer-Design“ veredelt. Damit macht die Stadt Frankfurt darauf aufmerksam, dass ein immer größerer Anteil ihrer Busse emissionsfrei unterwegs ist.
Förderkulisse
Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat die klimafreundliche Wasserstofftechnologie aus Mitteln des Programms „Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen" gefördert (HA-Projekt-Nr. ist 1076/21-78). Der Förderbetrag für die 13 Busse belief sich auf 2,4 Millionen Euro. Die Wasserstofftankstelle wird mit bis zu 1,7 Millionen Euro bezuschusst.