Mobilitätsdezernent Majer verkündet Verkehrsfreigabe der Ratswegbrücke
Der Verkehr kann rollen: Die Bauarbeiten an der Ratswegbrücke sind abgeschlossen. Somit steht einer Freigabe für den Kfz-Verkehr in beide Fahrtrichtungen nichts mehr im Weg. Montagmorgen, 7. November, um 5 Uhr sind die letzten Absperrungen beseitigt – vor allem für Berufspendlerinnen und -pendler eine große Erleichterung, da diese seit Frühjahr deutliche Umwege einplanen mussten. Auch die Straßenbahnlinie 12 und die Buslinie 103 nehmen am Mittwoch, 9. November, wieder ihren Betrieb auf gewohnter Strecke auf. Vorab stehen für die Straßenbahn noch eine Reinigung des Gleisbetts und Probefahrten an. Für Mobilitätsdezernent Stefan Majer ist damit ein wichtiges städtisches Infrastrukturprojekt erfolgreich beendet: „Die Ratswegbrücke ist eine der zentralen Verbindungen im Frankfurter Osten, die nun mit verhältnismäßig wenig Ressourcen grundlegend instandgesetzt und modernisiert wurde.“
Die Bauarbeiten starteten Ende März dieses Jahres. Die Verkehrsfreigabe in beide Richtungen war ursprünglich für Anfang September vorgesehen. „Die Ratswegbrücke war ein Paradebeispiel dafür, wie sich globale Herausforderungen auf kommunale Bauprojekte auswirken: Personalmangel, Materialknappheit, Lieferengpässe und auch schlechtes Wetter brachten die Arbeiten immer wieder ins Stocken. Trotz dieser Widrigkeiten bin ich stolz, dass wir es dennoch geschafft haben, flexibel mit dieser Situation umzugehen und letzten Endes mit überschaubarer Verspätung zum Erfolg zu gelangen“, sagt Stadtrat Majer.
Das aus dem Jahr 1983 stammende Bauwerk war in der Tat in einem schlechten Zustand. Das ausführende Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) schlossen sich zusammen und nahmen die Ertüchtigung der Brücke in Angriff. So sind nun nicht nur „Verschleißteile“ ausgetauscht, sondern grundsätzliche Schäden behoben worden. Das 163 Meter lange Bauwerk ist zum Beispiel mit neuen Geländern, Brückenlagern und neuen Entwässerungsleitungen ausgestattet. Das ASE hat die Brückenunterseite instandgesetzt und die Beleuchtung erneuert. Aufmerksame Beobachterinnen und Beobachter werden bemerken, dass die Geländer auf der West- und Ostseite unterschiedliche Farben haben. Das liegt daran, dass das Geländer auf der Ostseite zwar verzinkt, aber noch nicht beschichtet ist. Dieser Arbeitsschritt wird Anfang kommenden Jahres nachgeholt.
Derzeit finden noch abschließende Arbeiten auf dem östlichen Geh- und Radweg statt. Falls diese witterungsbedingt nicht bis Ende der Woche abgeschlossen werden können, bleibt der östliche Geh- und Radweg noch wenige Tage gesperrt. Auf der Westseite der Brücke kann der Fuß- und Radverkehr auf jeden Fall passieren beziehungsweise fahren.
Die VGF hat die Gleisanlagen modernisiert. Dabei wurden in einem neuen Verfahren die Schienen in einem Stahltrog verlegt und im Anschluss mit der Brücke in Beton vergossen. Das erleichtert zukünftige Schienenwechsel, da nur noch die „vergossenen“ Schienen ausgetauscht werden müssen und nicht mehr die gesamte Fahrbahn aufgerissen werden muss. Zudem wurden die Fahrleitungsmasten im Rahmen einer Instandhaltungsmaßnahme neu beschichtet. Außerdem ist die Fahrbahn mit der Sanierung minimal geneigt, um die Entwässerung auf der Brücke zu verbessern. Nicht zuletzt wurden auch die Fahrbahn und die Anschlussbereiche mit einer frischen Asphaltdecke versehen.
Die Ratswegbrücke ist Teil des Brückenbauprogramms der Stadt Frankfurt am Main. Die Baukosten einschließlich Planung liegen bei 4,5 Millionen Euro.