Stadtrat Oesterling erhält Bescheid über 2,4 Millionen Euro von Verkehrsminister Al-Wazir
Mit rund 2,4 Millionen Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt bei der Anschaffung von 13 Brennstoffzellenbussen. „Frankfurt ist jetzt sehr aktiv bei der Umstellung der Busflotte auf alternative Antriebe", erklärte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der Übergabe des Förderbescheids am Montag, 19. Oktober, in Frankfurt.
Verkehrsdezernent Klaus Oesterling erklärte: „Durch den Einsatz von Brennstoffzellenbussen auf den Frankfurter Linien werden die lokalen Emissionen des innerstädtischen Verkehrs maßgeblich verringert.“ Das wichtigste Ziel bleibe, Schadstoff- und Treibhausgasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig die städtische Mobilität auf hohem Niveau zu erhalten und so die Klimabilanz zu verbessern.
„Mit den Brennstoffzellenbussen bringt die Stadt neben den batterieelektrischen Bussen einen zweiten alternativen Antrieb auf die Straße und setzt damit ein wichtiges Signal. Denn die Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn innovative Konzepte sich im Alltag bewähren", sagte Al-Wazir.
Die städtische In-der-City-Bus (ICB) integriert mit der Brennstoffzellentechnologie ein zweites alternatives Antriebskonzept in ihren modernen, schadstoffarmen Fuhrpark. Für die Beschaffung der 13 Fahrzeuge mit der für Frankfurt am Main neuen Antriebsart müssen insgesamt rund 9,1 Millionen Euro aufgewendet werden. Dabei liegen die Kosten 5,9 Millionen Euro über dem Preis für herkömmliche Busse mit Verbrennungsmotor. Dank des Förderbetrags des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen in Höhe von 2,4 Millionen Euro kann die Stadt Frankfurt die Investitionsmehrkosten für die klimafreundliche Technologie leichter stemmen. Das Land fördert die Fahrzeuge aus Mitteln des Programms „Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen."
„Frankfurt ist Wirtschaftsmetropole, Verkehrsknotenpunkt und Pendlerhauptstadt - hier müssen leistungsfähige Verkehrssysteme erhalten und ausgebaut werden - bei gleichzeitiger Reduzierung von Schadstoff- und Treibhausgasemissionen", betonte Al-Wazir. „Umso mehr freue ich mich, dass mit Unterstützung des Landes gleich 13 Brennstoffzellenbusse angeschafft werden.“
Mit den 13 Fahrzeugen soll die Buslinie 36 elektrifiziert werden, die 22 Kilometer lange Strecke der Linie führt fast ausschließlich durch dicht bebaute Innenstadt und innenstadtnahe Stadtteile Frankfurts. Der Einsatz soll auf der mit etwa 13.500 Fahrgästen pro Tag gut nachgefragten Linie im Sommer 2022 starten.
Elektrifizierung des Busverkehrs: Große Fortschritte
„Die Brennstoffzellentechnik ist ein elementarer Baustein des städtischen Konzepts, den gesamten Frankfurter Nahverkehr dieselfrei zu machen“, erklärte Oesterling. „Die Beschaffung der Brennstoffzellenbusse ist ein Meilenstein auf dem Weg zu dem Ziel, ausschließlich Busse mit alternativen Antrieben im Frankfurter Stadtverkehr einzusetzen."
Der Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, Tom Reinhold, wies auf die nächsten Schritte des Frankfurter Einstiegsprojekts „Brennstoffzellentechnik“ hin: „Wir haben uns in Frankfurt für ein Mischkonzept aus Nachtladung im Depot und Brennstoffzellen entschieden, das sich für das hiesige Liniennetz am besten eignet. Wir nutzen also bereits in naher Zukunft die Systemvorteile beider Technologien.“ Während Nachtlader bei kurzen Fahrleistungen kostengünstiger sind, ist die Brennstoffzellentechnik aufgrund der hohen Reichweiten für lange Umläufe, wie beispielsweise die Linie 36, unverzichtbar.
Die Stadt Frankfurt baut nach den positiven Erfahrungen mit Nachtladern auf der Linie 75, die bereits seit Ende 2018 lokal emissionsfrei betrieben wird, auch dieses Antriebskonzept weiter aus. „Bereits im Dezember 2020 werden nicht nur die Linien 33 und 37, sondern auch eines unserer neuen Premiumprodukte, die neue Metrobuslinie M60 zwischen Rödelheim und Eschersheim, komplett auf batterieelektrische Busse umgestellt“, kündigte Reinhold an.
ICB – gut aufgestellt für Technologiewechsel
„Die ICB hat in den letzten Jahren die interne Expertise zur Bewältigung des Technologiewechsels von Diesel auf lokal emissionsfreie, geräuscharme und mit Strom oder Wasserstoff betriebene E-Busse aufgebaut. Der Elektromotor ist der Antrieb der Zukunft. Er trägt schon heute deutlich zur Umweltentlastung bei. Wir bei der ICB sind stolz darauf, die ambitionierten Klimaziele der Stadt Frankfurt am Main zu unterstützen“, sagte ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer.
Zum modernen ICB-Fuhrpark gehören zum Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres 212 Solo- und Gelenkbusse der Schadstoffklassen EEV und Euro VI, die den geringsten CO2-Ausstoß aufweisen. Teil der Flotte sind dann auch 16 Elektrobusse, darunter neun E-Gelenkbusse und sieben E-Solobusse sowie ein Hybridbus.