- Busunternehmen arbeitet mit Nachdruck an Einhaltung der Standards
„Die Qualität des Busverkehrs im Frankfurter Norden muss besser werden“, stellt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling fest. Im Vergleich zum ersten Quartal 2016 habe sich im 1. Quartal 2017 die Anzahl der Beschwerden nicht verringert, in Sachen Pünktlichkeit und Ausfälle sei sie sogar deutlich gestiegen. „Alle 13 von der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ durch kontinuierliche Erhebungsfahrten ermittelten Qualitätskriterien liegen erheblich, zum Teil bis zu 15 Prozent unter dem Zielwert von 98 Prozent“, erklärt dazu traffiQ-Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. In fast jedem fünften Bus wurden die nächsten Haltestellen nicht angesagt, in mehr als jedem zehnten keine oder eine falsche Fahrkarte verkauft. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2017 würden dem betroffenen Verkehrsunternehmen Malus-Zahlungen in deutlich sechsstelliger Höhe ins Haus stehen. „Uns geht es nicht darum Strafzahlungen auszusprechen, wir wollen eine kundengerechte und zuverlässige Leistung im Linienbündel A“, formuliert der Verkehrsdezernent den städtischen Anspruch.
Das Linienbündel A umfasst insgesamt 13 Buslinien und drei Nachtbuslinien, die vor allem im Frankfurter Nordwesten und Norden – von Rödelheim bis Nieder-Erlenbach – verkehren. Betreiber ist die Transdev Rhein-Main GmbH, die unter dem Namen „Alpina“ bekannt ist. Sie ist von traffiQ bis zum Jahr 2020 mit dem Betrieb der Linien beauftragt.
Mit den Leistungen des Unternehmens war traffiQ bereits im Jahr 2016 nicht zufrieden. Schon damals hatten mehr als ein Viertel der Beschwerden von Bus-Fahrgästen ihre Ursache im Bündel A, einem von fünf großen Frankfurter Linienbündeln. Die Malus-Zahlungen, die traffiQ Transdev in Rechnung stellte, beliefen sich schon 2016 auf einen allerdings niedrigen sechsstelligen Euro-Betrag. In Gesprächen mit Transdev versuchte traffiQ, eine schnelle Verbesserung der Situation zu erreichen. „Als sich Anfang 2017 die Klagen von Fahrgästen über Ausfälle und technische Defekte häuften, ergriff traffiQ weitere Maßnahmen“, erklärt Geschäftsführer v. Berlepsch, „Die Nahverkehrsgesellschaft informierte das Regierungspräsidium Darmstadt als zuständige Aufsichtsbehörde und gab – ein bislang einmaliger Vorgang - Hinweise von Fahrgästen über verkehrsgefährdende Mängel an Bussen an die Polizei weiter“. Mit Transdev wurde ein strikter „Fahrplan“ abgestimmt, welche Verbesserungen bis Ende Mai 2017 umzusetzen sind. Die genannten Schlechtleistungen im ersten Quartal 2017 waren erneuter Beleg der Dringlichkeit.
In den letzten drei Monaten hat Transdev Rhein-Main nach eigenen Angaben über 850.000 Euro in seine Fahrzeugflotte investiert. Um Instandsetzungen der Busse zu beschleunigen, wurden Werkstattpersonale von Schwestergesellschaften eingesetzt. Daraufhin sei die Zahl der Fahrtausfälle im Monat April gegenüber dem vorhergehenden Quartal deutlich zurückgegangen, die objektiven Qualitätserhebungen von traffiQ zeigen eine leichte Verbesserung, ohne bereits befriedigend zu sein.
„Wir hoffen, dass der Busverkehr im Frankfurter Nordwesten und Norden in Kürze wieder ein Qualitätsniveau erreicht, wie wir es unseren Fahrgästen schuldig sind“, meint Hans-Jörg v. Berlepsch. Für den Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling steht eines fest: „Wir legen großen Wert auf einen guten Nahverkehr. Ich erwarte, dass unsere Standards im Busverkehr eingehalten werden. Dafür wird traffiQ sorgen!“