Oberbürgermeister Feldmann: „Wir setzen Meilensteine für eine nachhaltige Mobilität“
Generalprobe geglückt! Mit einer ganz besonderen Einweihungsfahrt gab Oberbürgermeister Peter Feldmann am Samstag, 12. Dezember 2020, den Startschuss für das neue Buskonzept in der Mainmetropole. Der reguläre Betrieb beginnt am Sonntag, 13. Dezember. Acht Metro- und drei Expressbuslinien sollen für mehr Zuverlässigkeit auf den wichtigsten Strecken sorgen und das dichte Frankfurter Busnetz noch passgenauer machen.
Mit zwei besonders gestalteten Bussen startete die Premierenfahrt im coronabedingt kleinen Kreis um 11.20 Uhr ab Frankfurt Flughafen als Expressbuslinie X58 Richtung Höchst. Von dort erreichte sie als Metrobuslinie M55 den Rödelheimer Bahnhof. Für den Oberbürgermeister das Mindeste, was diese grundlegende Innovation im Frankfurter Nahverkehr verdient hat: „Mit Metrobussen, Expressbussen und einem nochmals deutlich attraktiveren Nachtverkehr setzt die Stadt Meilensteine für eine nachhaltige Mobilität“, stellt Oberbürgermeister Peter Feldmann fest. „Als Stadt mit derzeit rund 750.000 Einwohnern und über 375.000 täglichen Einpendlern steht Frankfurt am Main bei der umweltfreundlichen Gestaltung von Mobilität vor großen Herausforderungen. Der öffentliche Nahverkehr, den wir konsequent Schritt für Schritt ausbauen, ist ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung. Er muss – und da gehen wir jetzt einen weiteren Schritt – immer da sein: Täglich und rund um die Uhr! Darum begrüße ich das neue Taktversprechen sehr: Tagsüber mindestens alle zehn Minuten, an Sonn- und Feiertagen viertelstündlich und nachts jede halbe Stunde.“
Gute Erreichbarkeit, und das rund um die Uhr: Für Feldmann eine wichtige Voraussetzung, um noch mehr Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen zu bewegen. „Schon heute leisten Frankfurts Busse und Bahnen mit einem dichten Netz und modernen, sauberen Fahrzeugen einen großen Beitrag zur umwelt- und kundenfreundlichen Mobilität in Deutschlands Pendlerhauptstadt“, so das Stadtoberhaupt. „Neben der Bereitstellung höherer Mobilitätskapazitäten für unsere Stadt führen wir Premiumprodukte wie Metrobus und Expressbus ein. Die Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtnetz wird weitgehend aufgehoben: Viele Linien fahren rund um die Uhr und sie bedienen nachts die gleichen Verbindungen wie am Tage. Für die Fahrgäste ist das eine deutliche Vereinfachung und Attraktivitätssteigerung.“
Auf der Abschlussveranstaltung am Bahnhof Rödelheim hob Oberbürgermeister Peter Feldmann die Bedeutung des neuen Nahverkehrskonzeptes hervor: „Wir setzen hier in einer schwierigen Zeit mit Bedacht ein starkes Projekt um. Es ist ein starkes Signal, dass Frankfurt auch in Zukunft eine lebendige Stadt sein und weiter wachsen wird. Nachhaltig wachsen setzt aber voraus, dass wir den Menschen attraktive Mobilitätsangebote machen, mit denen wir die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger fördern, uns aber zugleich auch umweltverträglich weiterentwickeln. Dass das kein Widerspruch ist, zeigt das neue Buskonzept.“
Das ist neu – die Änderungen in der Übersicht
Metrobuslinien: 24-Stunden-Betrieb und „Taktversprechen“
Acht nachfragestarke Frankfurter Buslinien verkehren am 13. Dezember als Metrobuslinien. Als M32, M34, M36, M43, M55, M60 und M72/M73 werden sie an jedem Tag der Woche rund um die Uhr verkehren (Konzept 24/7). Sie sind damit ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einem Nachtverkehr, der zunehmend mit den Linien des Tagverkehrs identisch ist. Und sie verkehren besonders häufig, fahren also ein „Metro-ähnliches“ Angebot. Es ist gekennzeichnet durch das „Taktversprechen“: tagsüber mindestens alle zehn Minuten, an Sonn- und Feiertagen viertelstündlich und nachts jede halbe Stunde.
„Für die Fahrgäste der Metrobuslinien ist das unser Qualitätsversprechen“, meint traffiQ-Geschäftsführer Reinhold: „Ein dichter Takt und die Gewissheit, mit diesen Linien rund um die Uhr das gewünschte Ziel zu erreichen.“
Expressbuslinien: Auf schnellem Weg zum Flughafen
Das zweite Premium-Produkt, das traffiQ zum Fahrplanwechsel im lokalen Frankfurter Busverkehr einführt, sind Expressbuslinien, wie sie der Rhein-Main-Verkehrsverbund im regionalen Verkehr bereits mit Erfolg betreibt.
„Expressbuslinien haben einen gestrafften Linienweg und benutzen weitgehend Schnellstraßen“, erklärt Tom Reinhold. „Im Interesse der Beschleunigung werden nur ausgewählte Haltestellen bedient.“ Dies sind zumeist solche, an denen wichtige Umsteigemöglichkeiten bestehen. Die Expressbusse erzielen so erhebliche Fahrzeitgewinne von bis zu 15 Minuten gegenüber heutigen Busverbindungen. Ziel aller drei geplanten Expressbuslinien (X58, X61 und X77) ist der Frankfurter Flughafen.
Nachtverkehr: fast wie am Tage
In den Jahren 2017 und 2018 hatten RMV und traffiQ das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in den Wochenendnächten schon vollkommen neu strukturiert. „Jetzt gehen wir konsequent den nächsten Schritt“, stellt der traffiQ-Geschäftsführer fest. „Im neuen Frankfurter Nachtverkehr gilt ein einziges Liniennetz, das in jeder Nacht mindestens im Halbstundentakt bedient wird und sich faktisch nicht mehr vom Tagesnetz unterscheidet.“ Denn das Netz besteht aus dem 24-Stunden-Betrieb wichtiger Tageslinien: Dies sind einerseits U-Bahn- und Straßenbahnlinien, die aufgrund der geringeren Nachfrage in den Werktagsnächten durch neue schienennahe Nachtbuslinien ersetzt werden, und andererseits die auch nachts fahrenden Metrobuslinien. Ergänzt wird dieses Netz um weitere wichtige Buslinien, die im Halbstunden- oder Stundentakt verkehren. „Unter der Woche“ gilt also das gleiche Netz wie am Wochenende.
Live-Stream der Eröffnungsreden
Die Ansprachen des Oberbürgermeisters Peter Feldmann und des traffiQ-Geschäftsführers Dr.-Ing. Tom Reinhold sind live via YouTube übertragen worden: www.youtube.com
Hinweis an die Redaktionen: Ausführliche Informationen zum Fahrplanwechsel in Frankfurt finden Sie in unseren Meldungen vom 4. Dezember 2020.