Die Stadt Frankfurt am Main wird ihren Nahverkehr so weiterentwickeln, dass er auch in Zukunft ein sicheres und gutes Angebot zu einem guten Preis bieten kann. Dies haben die Aufsichtsratsvorsitzenden von traffiQ und VGF, Verkehrsdezernent Stefan Majer und Stadtkämmerer Uwe Becker, bekräftigt.
Mit Sorge verfolgen die beiden Dezernenten die Konzentration im Busmarkt auf einige wenige Akteure, die zunehmend beherrschend wirken. Sie wollen daher die rechtlichen Möglichkeiten prüfen, um die Stadt nicht von großen Verkehrskonzernen alleine abhängig werden zu lassen. „Die Stadt muss auch in Zukunft in der Lage sein“, so Majer und Becker, „einen attraktiven und finanzierbaren Nahverkehr mit Bussen anbieten zu können.“ Derzeit wird daher untersucht welche Vor- und Nachteile es hätte Teile des Busverkehrs in Eigenregie zu betreiben, um auf den Wettbewerb Einfluss zu nehmen und günstige Angebotspreise sicherzustellen. Im Laufe des Jahres wollen Verkehrsdezernent und Kämmerer ein entsprechendes Konzept in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung einbringen.
Der so genannte „Frankfurter Weg“, erklären die beiden Dezernenten, hat in den vergangenen Jahren deutliche Vorteile für die Stadt, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Gäste – ob tägliche Einpendler oder Touristen – gebracht. „Das Angebot von Busverkehren konnte in den vergangenen zwölf Jahren durch den Wettbewerb um mehr als 25% und das zu kaum gestiegenen Kosten bei deutlich verbesserter Qualität ausgebaut werden“, stellt Stadtrat Majer fest. Stadtkämmerer Becker verweist auf die wirtschaftliche Seite: „Die europaweite Ausschreibung des Busverkehrs haben die Stadtkasse – und damit den Steuerzahler - massiv entlastet. Sie ermöglichen es uns bis heute, das hohe Niveau des Frankfurter Nahverkehrs zu finanzieren.“ Unterstellt man die seinerzeit mit der VGF festgelegten Fortschreibungsparameter für das Entgelt bei gleichzeitiger Entwicklung der Nutzkilometer, ergibt sich ein Einsparvolumen von bis zu 100 Mio. €.
Bereits bisher ist die Stadt undogmatisch ihren Weg gegangen, um den Nahverkehr im Rahmen der EU-Verordnung 1370/2007 und des Hessischen ÖPNV-Gesetzes gleichermaßen attraktiv und wirtschaftlich zu gestalten. „Der Frankfurter Nahverkehr ist für die Mobilität und die Lebensqualität in unserer Stadt unersetzlich. Wir werden ihn auch in Zukunft so weiter entwickeln, dass er für seine Nutzer attraktiv und für die Stadt wirtschaftlich tragbar ist“, versichern die Stadträte Majer und Becker.