- EU fördert traffiQ im Projekt PIMMS CAPITAL
- Informationen jederzeit und überall verfügbar?
Im Jahr 1997 fand ein Quantensprung in der Frankfurter Mobilitätsberatung statt: In der heute von traffiQ betriebenen „Verkehrsinsel“ wurde erstmals eine umfassende Mobilitätsberatung unabhängig vom Verkehrsmittel geboten. Basis war eine EDV-Plattform, in der alle seinerzeit verfügbaren Informationen – von der U-Bahn-Verbindung über die Parkhausbelegung bis zur Radroute - zusam-menflossen.
Ob vom Jahr 2010 ein ähnlich innovativer Impuls ausgehen könnte? Im Oktober startet das EU-Projekt PIMMS CAPITAL. Anspruchsvolles Ziel des deutschen Projektbeitrags ist es, der Mobilitätsberatung „das Laufen“ beizubringen: Alle Informationen sollen jederzeit und überall in Echtzeit verfügbar sein. Die tatsächliche Abfahrtzeit des Busses an der nächsten Haltestelle, die beste Alternative zum aktuellen Stau auf der Autobahn oder das „Navi“ für den Fußgänger – kann es gelingen, die dafür notwendigen umfassenden Informationen so zu verknüpfen und so handlich zu „verpacken“, dass sie für jeden Nutzer leicht zugänglich sind? Auch die Frage der Finanzierung eines derart komplexen Systems wird zu klären sein.
Ebenso wie in den beiden Vorgängerprojekten liegt der Schwerpunkt von PIMMS CAPITAL auf dem Ausbau nachhaltiger Mobilität. Ziel der hessischen Aktivitäten in dem neuen EU-Projekt ist es, die Grundlagen für ein neues elektronisches Mobilitätsinformationssystem zu schaffen und dessen Finanzierung sicher zu stellen („Capitalisation“). traffiQ übernimmt als „Lead Partner“ (Projektträger) erstmals die Gesamtkoordination eines EU-Projekts, neu ist auch die Ausdehnung auf die Region Frankfurt/Rhein-Main. Daher ist als regionaler Partner die Rhein-Main-Verkehrsverbund Service GmbH (rms) beteiligt. Auch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) wirkt unterstützend mit.
Die internationalen Partner kommen aus Bulgarien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Schweden, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern. Denn Schwerpunkt des Projekts ist weiterhin, durch den Austausch von Know-how zwischen den beteiligten Partnerstädten und Regionen den Wissenstransfer und die Übernahme guter Erfahrungen („best practice“) zu fördern.
Offizieller Projektstart ist am 11./12. Oktober 2010 in Frankfurt am Main. Die Europäische Union unterstützt das zweijährige Projekt mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro Fördermitteln. Auf Frankfurt entfallen davon rund 255.000 Euro.
„Dieses Projekt schließt nahtlos an die Vorgängerprojekte an und verstärkt unsere Bemühungen im Mobilitätsmanagement. Technische Innovationen zu nutzen, um für unsere Kunden vielfältige Informationen überall und jederzeit leicht verständlich zugänglich zu machen, ist ein anspruchsvoller Schritt zu einer umfassenden Mobilitätsberatung. Selbstverständlich stehen unsere Erkenntnisse den Projektpartnern und anderen Akteuren im Mobilitätsmanagement in Europa zur Verfügung“, erklärt Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, Geschäftsführer von traffiQ.
„Mit diesem und den bereits laufenden EU-Projekten leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Mobilität nicht nur in Frankfurt am Main“, meint der Projektleiter bei traffiQ, Dr. Johannes Theißen.
Das EU-Projekt: PIMMS CAPITAL
Zwölf Partner, von denen einige bereits seit 2005 in den Vorgängerprojekten PIMMS (Partner Initiatives for Mobility Management Services) und PIMMS TRANSFER zusammenarbeiten, haben sich in dem neuen Projekt zusammengeschlossen.
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und ist Teilprojekt des auf alle EU-Staaten ausgerichteten INTERREG IVC-Programms der Europäischen Union. Innerhalb dieses Programms werden Projekte gefördert, die das Zusammenwachsen Europas durch Zusammenarbeit und Wissenstransfer unterstützen – etwa indem sie neue Wege des Zugangs zum öffentlichen Nahverkehr aufzeigen oder neue Zielgruppen ansprechen.
Jeder der Partner hat innerhalb des Gesamtvorhabens lokale oder organisationsspezifische Projekte identifiziert, mit denen zum Beispiel die Situation des Nahverkehrs vor Ort oder die Mobilitätsberatung verbessert werden soll.
Projektteilnehmer
Teilnehmer und Teilnehmergruppen aus folgenden Ländern sind im Projektteam vertreten:
- a) traffiQ Frankfurt am Main
b) Rhein-Main Verkehrsverbund Service GmbH (beide Frankfurt am Main, Deutschland) - Region Basilicata (Potenza, Italien)
- a) Region Venetien (Venedig, Italien)
b) Provinz Treviso (Treviso, Italien) - Regionalversammlung Südost (Waterford, Irland)
- Region Moravia-Silesia (Ostrava, Tschechien)
- Region Zentral-Transdanubien (Székesfehérvár, Ungarn)
- Region West-Transdanubien (Sopron, Ungarn)
- a) Centro – The West Midlands Transport Authority (regionale Verkehrsverwaltung, Birmingham, Großbritannien)
b) Grafschaft Worcestershire (Worcester, Großbritannien)
c) Grafschaft Herefordshire (Hereford, Großbritannien) - a) Region Westgriechenland (Patras, Griechenland)
b) Planungs- und Entwicklungsgesellschaft Patras
c) Computertechnologie Institut Universität Patras - trafikverket (Schwedische Verkehrsverwaltung, Borlänge, Schweden)
- Stadt Larnaca (Zypern)
- Stadt Sofia (Bulgarien)