Gemeinsame Presse-Information der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, der Stadt Frankfurt am Main, des Hochtaunuskreises, des Main-Taunus-Kreises, des Kreises Offenbach und des Rhein-Main-Verkehrsverbundes
Die Regionaltangente West (RTW) nimmt Fahrt auf.
Am 27. November 2008 haben die Stadt Bad Homburg vor der Höhe, die Stadt Frankfurt am Main, der Hochtaunuskreis, der Main-Taunus-Kreis, der Kreis Offenbach und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) die RTW Planungsgesellschaft mbH im Landratsamt des Hochtaunuskreises in Bad Homburg vor der Höhe gegründet. Ziel der Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main ist es, für die beteiligten Gebietskörperschaften innerhalb der nächsten drei Jahre die Grundlagen für die Planfeststellung und Finanzierung zu schaffen. Bei positiver Entscheidung kann der Baubeginn im Jahr 2014 liegen und die Betriebsaufnahme im Jahr 2018 erfolgen.
Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft ist Lutz Sikorski, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt am Main. Der Vorsitz in der Gesellschafterversammlung wechselt jährlich zwischen dem RMV und der Stadt Frankfurt am Main, die mit jeweils einem Drittel die größten Anteile an der Gesellschaft halten. Bis zum Jahresende leitet Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, die Gesellschafterversammlung. Ihm folgt im Jahr 2009 Uwe Becker, Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main und Dezernent für die Region Frankfurt / Rhein-Main.
Zu den Geschäftsführern der Gesellschaft haben Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat Dipl. Betriebswirt (FH) Rolf Valussi (59) und Dipl. Wirtschaftsing. Peter Forst (42) bestellt. Forst leitet den Bereich S-Bahn-Planung beim RMV, Valussi ist Geschäftsführer der Gesellschaft für ein Integriertes Verkehrs-und Mobilitätsmanagement der Region Frankfurt RheinMain (ivm) und Geschäftsbereichsleiter für Strategische Projekte bei traffiQ, der lokalen Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main.
„In den vergangenen Wochen sind in den beteiligten Gebietskörperschaften die notwendigen weiteren Beschlüsse zur Gründung der RTW Planungsgesellschaft gefasst worden,“ erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende, Stadtrat Lutz Sikorski. „ Der konstruktive Dialog und die schnellen Abstimmungsprozesse sind Beleg für die gute Zusammenarbeit in der Region Frankfurt RheinMain.“
Über die Regionaltangente West
Die Region Frankfurt RheinMain ist durch starken Mobilitätszuwachs geprägt. Die RTW-Gesellschafter verfolgten mit dem Projekt die Strategie, durch die bessere Vernetzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) dem Wachstum des motorisierten Individualverkehrs und seinen negativen Folgen und Belastungen für die Menschen in der Region entgegen zu wirken und so zur Sicherung des attraktiven und hochwertigen Wirtschaftsstandortes beizutragen. Die Regionaltangente West soll mehrere Aufgaben erfüllen: Sie schafft entlang der Nahtstelle zwischen der Stadt Frankfurt am Main und den Nachbarstädten eine neue Querverbindung zwischen den SBahn-Achsen, stellt eine direkte Nord-Süd-Schienenanbindung von Bad Homburg vor der Höhe, dem Nordwestzentrum und den westlichen Stadteilen Frankfurts zum Frankfurter Flughafen her und verbessert ebenso die Anbindung des Kreises Offenbach an den Flughafen. Das Netz des Schienenpersonennahverkehrs in der Region Frankfurt RheinMain kann damit grundlegend verbessert und erweitert werden. Die Tangentialverbindung eröffnet den Fahrgästen die Möglichkeit, mit direkten Fahrten das Umsteigen im Frankfurter Hauptbahnhof zu umgehen und Reisezeiten zu verkürzen.
Die RTW soll bereits vorhandene Eisenbahn-und Stadtbahnabschnitte mit benutzen. Ein für beide Stromsysteme konzipiertes Zweisystemfahrzeug macht dies möglich. Damit kann der zusätzliche Infrastrukturbedarf und der Eingriff in bestehende Strukturen minimiert werden. Der dicht besiedelte Bereich soll auf möglichst verträgliche Weise erschlossen werden. Die Führung der RTW über vorhandene Umsteigestationen wie den Bahnhof Frankfurt-Höchst erlaubt optimale Verknüpfungen mit dem übrigen Schienenpersonenverkehr.
Nach der aktuellen Vorplanung verläuft die RTW von Bad Homburg vor der Höhe beziehungsweise dem Nordwestzentrum in Frankfurt am Main kommend über Eschborn, Frankfurt-Höchst und den Flughafen nach Neu-Isenburg und Dreieich. Zwei Linien sind vorgesehen, die jeweils halbstündlich verkehren und sich im Kernabschnitt zwischen Eschborn und Neu-Isenburg Bahnhof zum Viertelstundentakt ergänzen sollen. Die RTW-Linien sollen an insgesamt 25 Stationen halten, von denen elf bereits bestehende Bahnstationen und zwei Stadtbahnstationen sind.
Die bereits durchgeführte Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) ergab einen Indikator von 1,14. Damit wird der volkswirtschaftlichen Nutzen des Projektes und dessen Förderfähigkeit durch Bund und Land belegt. Bei Realisierung des Projektes wird ein Aufwand von ca. 350 Mio. € für die Investitionen prognostiziert. Der RTW-Planungsgesellschaft kommt nun die Aufgabe zu, die Pläne im Detail auszuarbeiten und die Kosten genauer zu beziffern.