Magistrat beschließt Bau- und Finanzierungsvorlage für neue Straßenbahnverbindung
(pia) Im vergangenen Jahr hat die Straßenbahnlinie 18 ihren Betrieb aufgenommen, jetzt geht mit der Neubaustrecke durch die Stresemannallee der Ausbau des Frankfurter Straßenbahnnetzes weiter. Diese Strecke wird die Knotenpunkte Stresemannallee/Gartenstraße und Stresemannallee/Mörfelder Landstraße verknüpfen. „So wird die direkte Führung einer Straßenbahnlinie aus Richtung Hauptbahnhof in Richtung Louisa/Neu Isenburg möglich. Weitere Vorteile ergeben sich durch die Verknüpfung der geplanten Strecke mit den südmainischen Straßenbahnlinien in Richtung Niederrad, Schwanheim und Stadion an der Haltestelle Stresemanallee/Gartenstraße“, erläutert Stadtrat Stefan Majer das Vorhaben: „Der Lückenschluss bringt eine maßgebliche Verbesserung des ÖPNV-Angebotes für die Fahrgäste: kürzere Fahrzeiten und neue Verknüpfungen – sowohl für die Pendlerinnen und Pendler aus und in Richtung Neu-Isenburg als auch für die Frankfurterinnen und Frankfurter.“
Die Neubaustrecke ist rund 1,1 Kilometer lang und besteht aus zwei Gleisen. Sie beginnt im Norden beim Knotenpunkt Stresemannallee/Paul-Ehrlich-Straße und endet im Süden am Knotenpunkt Stresemannallee/Mörfelder Landstraße. Im nördlichen Teilabschnitt zwischen Paul-Ehrlich-Straße/Stresemannallee und der Eisenbahnbrücke ist für die Straßenbahntrasse ein „separater Bahnkörper“ im bzw. am dortigen Grünstreifen vorgesehen, der zum Teil mit einem Rasengleis ausgeführt werden soll. Das Umsteigen zur S-Bahn wird ebenfalls erleichtert: Nahe der S-Bahnstation Stresemannallee ist unterhalb der Eisenbahnbrücke eine neue, barrierefreie Haltestelle vorgesehen.
Für diese Neubaustrecke muss die Stresemannallee in diesem südlichen Abschnitt aber neu gestaltet werden. Die wird um 8,5 Meter nach Osten hin verbreitert und berührt damit einen Teil der Fläche des Abenteuerspielplatzes. Für diese 680 Quadratmeter wird ihm der Magistrat eine größere Ausgleichsfläche von 826 Quadratmetern zur Verfügung stellen. Die Straßenbahn wird in diesem Bereich der Stresemannallee gemeinsam mit dem Autoverkehr geführt.
Für Fußgänger sind über die gesamte Ausbaustrecke auf beiden Seiten zwei Meter breite Gehwege sowie gesicherte Fahrbahnüberquerungen vorgesehen; die Barrierefreiheit wird an allen Fußgängerübergängen berücksichtigt. Zudem entstehen Radwege, die den heutigen Anforderungen entsprechen.
Die Eingriffe in bestehendes Grün wurden durch eine weitestgehend umweltverträgliche Trassenwahl minimiert und die Platanenallee bleiben weitgehend erhalten. Dennoch müssen für den Neubau der Strecke 27 Bäume gefällt werden. Dies wird ausgeglichen, indem 43 Bäume neu gepflanzt werden.
Die für die Straßenbahnverbindung durch die Stresemannallee durchgeführte Nutzen-Kosten-Untersuchung hat mit 1,24 ein positives Ergebnis erzielt: Sie kann gefördert werden. Die Anträge nach dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) hat die Stadt bereits gestellt. Zudem ist die so genannte "Offenlage der Planfeststellung" abgeschlossen, die Arbeiten sollen im Frühjahr 2012 beginnen.
Nach der Kostenberechnung betragen die Gesamtkosten 19 Millionen Euro. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) trägt davon 9,56 Millionen, die Stadt 9,44 Millionen.