Stadtverordnete, Ortsbeiräte, Vertreter städtischen Ämter und Gesellschaften, Mitglieder von Interessengruppen wie der IHK oder dem Fahrgastbeirat. Und schon aus dem Stehgreif eine Vielzahl von Ideen und Anregungen, wie der Frankfurter Nahverkehr in Zukunft noch attraktiver werden kann. So sieht die Bilanz der ersten Sitzung des Steuerungskreises zum neuen Nahverkehrsplan für die Stadt Frankfurt am Main aus, die am 25. Juni 2012 statt-fand. Verkehrsdezernent Stefan Majer freute sich über die kreative Mitarbeit: „Mehr als 50 Teilnehmer sind ein Beleg, wie groß das Interesse an einem guten Nahverkehr ist. Und wir wollen das ‚Gebrauchswissen‘ des einzelnen Nutzers, um den Nahverkehrsplan kundengerecht entwickeln zu können.“ Ein Kernpunkt wurde in der Diskussion bereits deutlich: Gute Information ist ein wichtiger Aspekt für den städtischen Nahverkehr – bis hin zur Information über das bereits bestehende umfangreiche Informationsangebot – es muss beim Kunden „ankommen“.
Im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main hat traffiQ begonnen, einen neuen Nahverkehrsplan (NVP) zu erarbeiten. Der „alte“, der aus dem Jahr 2005 stammt, verliert zwar nicht seine Gültigkeit. Die damals formulieren Anforderungen, die sich vor allem auf Fahrplantakt, Bedienungszeiten und Haltestellen-Erreichbarkeit bezogen, sind jedoch weitgehend erfüllt; er bedarf der Aktualisierung. „Die Stadt Frankfurt am Main ist seitdem nicht nur gewachsen, auch die Nachfrage nach Nahverkehrsleistungen ist gestiegen – 200 Millionen Fahrten sind im vergangenen Jahr mit Bus und Bahn durchgeführt worden“, stellt der Verkehrsdezernent fest. Außerdem sind die Ansprüche an Mobilität seitens der Bürgerinnen und Bürger und die Qualitätsanforderungen größer geworden. Der zukünftige Nahverkehrsplan soll auch neue Themenfelder aufgreifen, wie zum Beispiel Mobilitätsmanagement und Intermodalität, Luftreinhaltung und Klimaschutz, Finanzierung und Qualität des Nahverkehrs.
Mit der Einrichtung des Steuerungskreises will traffiQ, so der Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, frühzeitig alle Beteiligten Gremien in die Erarbeitung des NVP einbinden. In einem weiteren Schritt sollen auch die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit erhalten, ihre Meinung zu äußern.
Der Nahverkehrsplan ist gemäß Hessischem ÖPNV-Gesetz von der Stadt Frankfurt am Main aufzustellen. Er gilt für den städtischen U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverkehr und definiert den Rahmen für die Entwicklung des Nahverkehrs und dessen Qualitätsstandards.
Nach Abschluss aller Planungsarbeiten wird der neue Nahver-kehrsplan von der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung beschlossen. „Damit wird der neue Nahverkehrsplan verbindlich und gibt allen Beteiligten nach innen und nach außen Planungssicherheit“, meint Stefan Majer.