Nach einer europaweiten Ausschreibung hat traffiQ, die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main, den Betrieb für das Bus-Bündel C an das Busunternehmen Autobus Sippel GmbH in Hofheim vergeben. „Das Linienbündel C umfasst neun Buslinien, die jährlich rund 2,1 Millionen Fahrplankilometer hauptsächlich in den südlichen Frankfurter Stadtteilen erbringen“, erklärt der Geschäftsführer von traffiQ, Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch. „Klare Anforderungen an das Verkehrsunternehmen, das Personal und die Fahrzeuge stellen sicher, dass auch hier der gewohnt hohe Qualitätsstandard des Frankfurter Nahverkehrs erhalten bleibt“.
Neue Linien wirtschaftlich günstig
Neue Linien wirtschaftlich günstig
„Die Autobus Sippel GmbH erhält den Auftrag, da sie in einer europaweiten Ausschreibung der wirtschaftlichste Anbieter war“, stellt der Geschäftsführer von traffiQ fest. Das Unternehmen, das seit 2005 zur britischen Arriva-Gruppe gehört, blickt auf langjährige Erfahrungen im öffentlichen Personennahverkehr im Rhein-Main-Gebiet und – als Subunternehmer – auch in Frankfurt am Main zurück.
Straffer Zeitplan: Betriebsstart im Dezember 2008
Am 14. Dezember 2008 wird Autobus Sippel den Betrieb auf den Linien des Bündels C aufnehmen. Die verbleibende Zeit muss das Unternehmen nun nutzen, um Personal einzustellen und zu schulen sowie um die Busse zu beschaffen.
traffiQ hat die Ausschreibung des Bündels C Anfang Juli 2007 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft bekannt gemacht. Bis 15. Oktober 2007 wurden sieben Angebote abgeben. Nach Ablauf der Einspruchsfrist konnte nun am 8. Dezember 2007 die Vergabe erfolgen.
Hohe Qualitätsmaßstäbe
„Wie schon bei den bisherigen Ausschreibungen legt traffiQ auch jetzt großen Wert darauf, dass das in Frankfurt bereits hohe Qualitätsniveau nicht nur aufrechterhalten, sondern noch weiter verbessert wird“, betont Dr. v. Berlepsch.
Fahrpersonal: Kompetent und kundenfreundlich
So ist selbstverständlich, dass das Fahrpersonal nicht nur die deutsche Sprache beherrscht, sondern sich auch kundenfreundlich und hilfsbereit verhält, Konfliktlösungskompetenz besitzt und natürlich die erforderlichen Orts-, Strecken- und Tarifkenntnisse besitzt. Sämtliche Fahrerinnen und Fahrer müssen bei traffiQ einen Tariftest bestehen.
Um die Einhaltung der geforderten Qualitätskriterien zu gewährleisten fordert traffiQ vom Verkehrsunternehmen, dass es mindestens nach dem Tarif bezahlt, der zwischen dem Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) und der Gewerkschaft Verdi ausgehandelt wurde. Den Fahrerinnen und Fahrern ist ein einklagbarer Rechtsanspruch auf dieses Lohnniveau zugesichert.
Für den Fall, der bisherige Betreiber (VGF/ICB) hätte durch den Verlust des Busbündels einen Überhang bei den Busfahrern zu verzeichnen, bietet sich traffiQ an, einen Personalwechsel zum neuen Betreiber moderierend zu vermitteln.
Busse: Modern und umweltfreundlich
Rund 40 Standard- und Gelenkbusse werden im Bündel C eingesetzt. Wie bei der letzten Ausschreibung ist für die Fahrzeuge nun erneut der höchste europäische Umweltstandard EEV verbindlich vorgeschrieben. EEV ist die Abkürzung für „Enhanced Environmental Friendly Vehicle“, also besonders umweltfreundliches Fahrzeug. Die Busse leisten damit einen Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung, zur Einhaltung der ab 2010 geltenden Stickoxid-Grenzwerte und zur Verminderung des Verkehrslärms.
Selbstverständlich sind inzwischen auch die weiteren technischen Standards wie Niederflurigkeit, Klimaanlage, besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen (kontrastreiche Gestaltung, großzügige Stellfläche für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder, Klapprampe), kundenfreundliche Informationseinrichtungen und das Absenken der Busse an Haltestellen (Kneeling), das zukünftig automatisch an jeder Haltestelle geschehen soll.
Qualitätsmanagement wird weiter ausgedehnt
Das bereits mit der ersten Ausschreibung eingeführte Qualitätsmanagement kommt auch auf dieses Linienbündel zur Anwendung. Es basiert auf einer systematischen Überprüfung der Qualität des Busverkehrs anhand objektiver und subjektiver Kriterien. Dabei spielen die subjektiven, durch repräsentative Fahrgastbefragungen ermittelten Aspekte eine besonders starke Rolle. Unterschreitet das beauftragte Busunternehmen den erwarteten Qualitätsstandard, so muss es mit einem Malus von bis zu fünf Prozent der Jahresauftragssumme rechnen. Besonders gute Leistungen – hier zählt allein das Urteil der Fahrgäste – können mit bis zu zwei Prozent über der Jahresauftragssumme honoriert werden.
Die bisherigen Trends bestätigen, dass auf den bereits ausgeschriebenen Busbündeln die Zufriedenheit der Fahrgäste tendenziell tatsächlich etwas höher ist als bisher.
Ausschreibungen: Bewährte Praxis seit 2004
Das Bündel C ist das dritte große Buslinienbündel, das in Frankfurt ausgeschrieben wurde. Es umfasst die Linien 33, 35, 37, 51, 52, 61, 68, 78 und 79.
Zum Dezember 2004 hatte traffiQ erstmals Busleistungen in Sachsenhausen im Wettbewerb an die Regionalverkehr Kurhessen GmbH vergeben.
Das erste im Rahmen einer Ausschreibung vergebene große Linienbündel, das Bündel D, startete bereits im Dezember 2005. Die Gewinnerin dieses Bündels war die In-der-City-Bus GmbH (ICB), eine Tochtergesellschaft der städtischen Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main. Ein Jahr später, im Dezember 2006, nahm die Firma Alpina Bad Homburg, die zur französischen Veolia-Gruppe gehört, den Betrieb im Bündel A auf.