Verkehrsdezernent Lutz Sikorski zieht positive Bilanz
Seit 1. August 2008 gilt in Frankfurt und vier angrenzenden Städten und Landkreisen die 10-Minuten-Garantie für Busse und Bahnen. Jetzt kann traffiQ für Frankfurt die Bilanz des ersten Jahres vorstellen. Der Aufsichtsrats-vorsitzende, Verkehrsdezernent Lutz Sikorski, zeigt sich erfreut: „Die freiwillige Ausweitung der Fahrgastrechte durch traffiQ kommt bei den Kunden gut an und wird genutzt. Zugleich können wir feststellen, das Frankfurts Busse und Bahnen so gut vertaktet und so zuverlässig sind, dass die Zahl der Beschwerden sehr gering bleibt.“
Über 3.700 Mal bekamen Kunden ihr Geld zurück
Binnen eines Jahres, so erklärt traffiQ-Geschäftsführer Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, sind in Frankfurt 5.770 Anträge auf Fahrgelderstattung eingegangen. In etwa 93 Prozent der Fälle konnte traffiQ die Anträge positiv beantworten. 3.705 Mal ist eine Fahrgelderstattung ausgezahlt worden, bei 501 weiteren Fällen wartet das Geld noch auf seine Abholung. Immerhin 1.124 Mal haben Kunden zwar den Antrag gestellt, dann aber ihr Geld nicht binnen der vorgesehenen Drei-Monats-Frist abgeholt – sie haben damit auf zusammen 1.409 Euro verzichtet. Insgesamt hat traffiQ innerhalb des ersten Jahres 5.055 Euro ausgezahlt.
Mehr Service – zufriedene Fahrgäste – gutes Nahverkehrssystem in Frankfurt
Statistisch betrachtet kommt es in Frankfurt pro Tag zu etwa 16 Erstattungen aufgrund der 10-Minuten-Garantie – bei deutlich über einer halben Millionen täglichen Fahrten mit U-Bahn, Straßenbahn und Bus. „Unsere Erfahrungen des ersten Jahres widerlegen auch jene anfänglichen Befürchtungen, die 10-Minuten-Garantie würde für den Nahverkehr unvertretbare Kosten verursachen“, stellt Sikorski fest. „Sie erhöht vielmehr unsere Dienstleistungsqualität, sorgt für zufriedenere Fahrgäste und zeigt, dass wir zu Recht stolz sein können auf unsere Frankfurter Busse und Bahnen.“
Fahrgelderstattung ab 10 Minuten Verspätung
Die 10-Minuten-Garantie ist ein gemeinsames Projekt von traffiQ Frankfurt am Main, den Lokalen Nahverkehrsorganisationen der Städte Darmstadt, Offenbach und des Landkreises Darmstadt-Dieburg, der Kreis-Verkehrs-Gesellschaft Offenbach und des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Einbezogen sind (mit wenigen Ausnahmen) alle lokalen Verkehrsmittel – also U-Bahn, Straßenbahn und Bus – sowie die Regionalbusse des RMV. Sie sieht vor, dass Fahrgäste, die ihr Fahrtziel mit Bus und Bahn mehr als zehn Minuten verspätet erreichen, den Fahrpreis erstattet bekommen (bei Zeitkarten anteilig). Erreicht der Fahrgast sein Ziel nach 21.00 Uhr verspätet, kann er sich alternativ auch Taxikosten bis zu 15 Euro erstatten lassen.
Der schnellste Weg zur Erstattung führt übers Internet, wo eine Eingabemaske für eine bequeme Nutzerführung sorgt. Anträge müssen binnen drei Tagen nach dem Vorfall gestellt werden. Das erstattete Fahrgeld kann innerhalb von drei Monaten an den Service- und Verkaufsstellen aller beteiligten Partner abgeholt werden, es wird grundsätzlich in bar ausgezahlt.