Verkehrsdezernent Lutz Sikorski zeichnet besonders kundendienstliches Handeln aus
Beatrix Schäfer (45) ist Frankfurts freundlichste Fahrerin des Monats Juni. Verkehrsdezernent Lutz Sikorski gratulierte der Straßenbahnfahrerin am Montag, 13. Juli 2009, zu ihrer Wahl. Frau Schäfer selbst winkt ab: „Das ist doch mein Job!“. Genau deswegen, meint der Verkehrsdezernent, habe sie die Auszeichnung verdient. „Sie haben Kundendienst in seiner besten Form praktiziert und damit zu einem positiven Bild des Frankfurter Nahverkehrs beigetragen. Und es ist gut, das dieses Verhalten für Sie selbstverständlich ist!“, sagte er bei der Übergabe des Preises, einem Einkaufsgutschein über 200 Euro, im Straßenbahn-Depot im Gutleutviertel.
Fahrgäste umfassend und persönlich informiert
Stefan Born, Leiter der traffiQ-Verkehrsinsel und Jury-Mitglied, erklärte, warum Beatrix Schäfer als freundlichste Fahrerin ausgewählt wurde: „Während des Schweizer Straßenfestes mussten mehrere Tramlinien umgeleitet werden. An der Haltestelle „Stresemannallee/Gartenstraße“ hat Frau Schäfer sich nicht auf das Minimum an Kundeninformation beschränkt, sondern ausführlich informiert. Wartende Fahrgäste, die offenbar über die Umleitungen nicht auf dem Laufenden waren, sprach sie gezielt an und hat ihnen so weitergeholfen. “
Auf den zweiten Platz wählte die Jury Üzeyir Yesilay (45), der sich durch seine große und offenbar bei den Fahrgästen schon bekannte Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft auf der U-Bahn-Linie U3 auszeichnete. Udo Mack (44) erhielt den dritten Preis für seine kompetente Beratung einer Kundin auf der Linie 34 im Rahmen des Turnfestes. Sie macht deutlich, dass er sich im Interesse der Fahrgäste ausführlich mit dem Turnfest-Programm auseinander gesetzt hat.
Alle drei Gewinner im Monat Juni sind Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). Sie stellt zusammen mit ihrer Bustochter In-der-City-Bus (ICB) mit etwa 1 000 Fahrerinnen und Fahrern das Gros des Frankfurter Nahverkehrspersonals (rund 1 300 Beschäftigte). VGF-Geschäftsführer Michael Budig sieht mit dem Ergebnis nicht nur die gute Ausbildung des VGF- und ICB-Personals bestätigt, sondern blickt auch in die Zukunft: "Wir freuen uns - gerade für unsere Fahrerinnen und Fahrer -, dass ihre Leistung, Ausbildung und Kundenorientierung von den Fahrgästen im Alltag auch wahrgenommen und honoriert werden. Das ist ein gutes Zeichen und wird sie sicher weiter motivieren."
Fahrgäste erkennen Freundlichkeit an
Rund 130 Fahrgäste haben im vergangenen Monat übers Internet oder per Postkarte ihre Erlebnisse mit freundlichen Fahrerinnen und Fahrern gemeldet. Eine gute Bilanz, wie der Geschäftsführer von traffiQ, Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch, feststellt. „Für traffiQ sind die Fahrerinnen und Fahrer die Visitenkarten des Frankfurter Nahverkehrs. Wir wollen mit unserer Aktion deutlich machen, dass sie ihren Job gut und zuverlässig machen und wir ihre Arbeit schätzen. Die zahlreichen Reaktionen zeigen, dass die Fahrgäste unsere Einschätzung teilen.“ Es sind häufig kleine, scheinbar wenig spektakuläre Vorkommnisse, durch die das Fahrpersonal einen positiven Eindruck hinterlässt – manchmal einfach nur ein freundliches Lächeln am Morgen, das Abwarten eines Anschlusses oder die sympathische, wortlose Hilfsbereitschaft, wie sie eine Kundin der Buslinie 25 in Harheim erlebte, die ihren Lieblingsschirm im Bus vergessen hatte (Text siehe unten).
Fahrerinnen und Fahrer auf der Buslinie 34 am freundlichsten?
Betrachtet man die Nennungen rein statistisch, so sind offenbar auf der Buslinie 34 die meisten freundlichen Fahrerinnen und Fahrer unterwegs. Für die Linie, die Bornheim mit der Mönchhofstraße verbindet, gibt es allein 15 Meldungen. Auf Platz zwei dieser Rangliste steht die Buslinie 51 (Niederrad – Höchst) mit neun Nennungen, dicht gefolgt von der Linie 61 zum Flughafen. Auch dabei: Ein hilfsbereiter S-Bahn-Fahrer, der seinen Fahrgast sogar beratend zum Fahrkartenautomaten begleitete, und die Mitarbeiter des Fundbüros an der Hauptwache, deren Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit positiv erwähnt wird.
Weiter mitmachen, freundliche Fahrer benennen und gewinnen
Die Aktion „Frankfurts freundlichster Fahrer“ läuft noch bis zum Jahresende weiter. Mit ihr wollen traffiQ und die ausführenden Verkehrsunternehmen jene Fahrerinnen und Fahrer finden, die in ihrem verantwortungsvollen Job besonders kundenorientiert handeln. „Wer könnte das besser beurteilen, als die Fahrgäste selbst“, meint der Verkehrsdezernent. Er fordert die Fahrgäste daher auf, weiterhin mitzumachen und die freundlichste Fahrerin, den freundlichsten Fahrer zu benennen. Unter allen Einsendungen werden zum Jahresende attraktive Preise verlost. „Gewinnen können bei dieser Aktion aber letztlich alle“, schließt Lutz Sikorski. „Denn mit einem Lächeln wird das Leben für alle angenehmer“. Oder wie eine Kundin etwas bildhaft über einen freundlichen Fahrer der Buslinie 61 meint: „So scheint an einem grauen Sonntagmorgen doch noch die Sonne.“
Benannt werden können die freundlichsten Fahrer am bequemsten übers Internet (www.traffiQ.de) oder mit den Postkarten, die sich an den Handzetteln befinden, die in Bussen und Bahnen ausliegen.
Die drei „freundlichsten Fahrer“ im Juni
Beatrix Schäfer, 20. Juni 2009, Straßenbahnlinie 15/16 (Niederrad Haardtwaldplatz - Ginnheim):
„Bekanntlich war gestern Schweizer Straßenfest. Die Linie 15 wurde an der Stresemannallee/Gartenstraße zur Linie 16 und fuhr weiter nach Ginnheim. Die Fahrerin des Wagens 037 machte dort nicht nur eine klare Durchsage, dass die Fahrt heute nicht zum Südbahnhof ging, sondern nach Ginnheim, sondern öffnete die Führerstandskabine, stand auf, und erklärte den am gleichen Bahnsteig auf die Linie 15 wartenden Fahrgäste, dass die Strecke nicht befahrbar sei, und man dann am besten zu Fuß zur Schweizer Straße komme. Sie rief sogar einen Fahrgast an der üblichen Haltestelle der Linie 16 (Richtung Ginnheim) zu sich, und wartete mit der Abfahrt, bis er eingestiegen war. Nach Abfahrt hielt sie kurz gegenüber der Haltestelle der Linie 16 (Richtung Offenbach) nochmals an, um auch dort wartenden Fahrgästen mitzuteilen, dass keine Abfahrt nach Offenbach möglich ist. Dies finde ich ein tolles Verhalten gegenüber den (in diesem Fall ausländischen) Fahrgästen, die sicher die gelben Hinweisschilder an den Haltestellen gesehen, aber nicht verstanden haben.“
Helmut H., Eddersheim
Üzeyir Yesilay, 18. Juni 2009, U-Bahn-Linie U3 (Südbahnhof – Oberursel - Hohemark):
„Dieser Fahrer fiel mir schon einmal vor einigen Wochen durch seine Hilfsbereitschaft gegenüber einem älteren Herrn auf. Gestern hatte ich wieder das Vergnügen mit ihm Bahn fahren zu dürfen. Er half einer jungen Mutter mit Kinderwagen in die Bahn, einer älteren Dame mit Rollator ebenso. Dieser konnte man förmlich am Gesicht ablesen, wie glücklich sie über diese Hilfe war. Eine Mitfahrerin sagte "der ist immer so nett". Ich wollte schon eine Email an den RMV schreiben, weil ich so überrascht über diese Freundlichkeit und gute Laune des Fahrers war. So sollte Kundenservice sein! Dann macht Bahn fahren auch Spaß und die Kunden kommen wieder.“
Kristina Z., Oberursel
Udo Mack, 2. Juni 2009, Buslinie 34 (Bornheim Mitte – Gallus Mönchhofstraße):
„Der Fahrer war sehr sehr freundlich, hat mir kompetent Hinweise zum Turnfest gegeben (wusste genau, was wo stattfindet) und war total hilfsbereit (ich wusste nicht, wo ich hin muss, war etwas verzweifelt und er hat mir geholfen!). Toller Typ!“
Heike B., Heusenstamm
...und die kleine Geschichte mit dem verlorenen Regenschirm:
11. Juni 2009, Buslinie 25 (S-Bahn-Station Berkersheim - Nieder-Erlenbach):
„Ich hatte an diesem verregneten Tag meinen allerschönsten Lieblingsschirm neben mir auf dem Sitz liegen gelassen und bin ausgestiegen. Als ich es bemerkte, war der Bus zwar schon weg, aber da ich wusste dass dieser eigentlich in der nächsten Runde wieder dort vorbeikommen musste wartete ich. Als er kam warf ich einen enttäuschten Blick auf den leeren Sitz neben dem ich gesessen hatte und wollte wieder aussteigen, da hielt mir der Fahrer mit einem Lächeln meinen Schirm entgegen. Ich war sehr begeistert von der Freundlichkeit die keine Worte brauchte und der Aufmerksamkeit des Fahrers, er hatte sich an mich erinnert und den Schirm zur Seite gelegt. Etwas womit ich in Frankfurt sonst leider nicht gerechnet hätte.. Sehr erfreulich!!!“
Lisa A., Frankfurt am Main