- Beste Bewertungen seit 2003
- Verkehrsdezernent Sikorski: Positive Entwicklung anerkannt
Die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem Frankfurter Nahverkehr nimmt im fünften Jahr in Folge zu. Mit einem Wert von 2,76 auf der fünfstufigen Skala liegt sie auch weiterhin signifikant über dem bundesweiten Mittelwert von 2,84. Das ist das Ergebnis des vom unabhängigen Meinungsforschungsinstituts tns infratest durchgeführten ÖPNV-Kundenbarometers für das Jahr 2008. Für Lutz Si-korski, Verkehrsdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender von traffiQ, sind das gute Botschaften: „Längere Betriebszeiten, dichtere Takte, neue Linien, neue Fahrzeuge und ein besserer Service: Der städtische Nahverkehr ist auf einem guten Weg. Es ist gut und wichtig, dass diese positive Entwicklung von den Bürgerinnen und Bürgern erkannt und anerkannt wird“. Wie in den Vorjahren werden die städtischen Verkehrsmittel (U-Bahn, Straßenbahn und Bus) deutlich besser beurteilt als das S-Bahn-System der Deutschen Bahn (mit 2,74 gegenüber 2,83).
Spitzenposition: Busse und Bahnen sind schnell
Insgesamt sind die Bewertungen gegenüber dem Vorjahr mit einer leicht positiven Tendenz konstant geblieben. Zu den Spitzenreitern in der Kundenbewertung zählen unverändert die Schnelligkeit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit 2,49 und die Qualität des Nahverkehrsangebots am Wohnort (2,50).
Statistisch signifikante Verbesserungen gab es bei den Fahrkarten-Verkaufsstellen der VGF, die nach einem deutlichen Minus im Jahr 2007 (von 2,83 auf 3,03) nun wieder einem Wert von 2,91 erreichen. Die Beurteilung der abendlichen Anschlüsse, im Jahr 2007 erstmals gesondert erfragt, hat sich von 3,42 merklich auf 3,34 Punkte verbessert.
Unzufrieden sind die Fahrgäste weiterhin mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis und den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Stationen (jeweils 3,86 und damit etwas besser bewertet als im Vorjahr). Um 0,08 Punkte verschlechtert haben sich die Bewertungen der abendlichen Sicherheit in Bus und Bahn (auf 3,24) sowie der Sauberkeit und Gepflegtheit der Haltestellen (auf 3,36).
„Die Stadt Frankfurt am Main, traffiQ und die Verkehrsunternehmen werden weiterhin mit den Stärken ihrer Busse und Bahnen werben“, meint Verkehrsdezernent Sikorski. „Schlechte Bewertungen werden uns Ansporn sein, sie zu verbessern.“ So zum Beispiel beim Preis-Leistungs-Verhältnis, das allerdings in allen befragten Städten zu den „Schlusslichtern“ in der Bewertung gehört. Die Stadt Frankfurt nutzt ihren Einfluss im RMV, um attraktive neue Angebote wie die 9-Uhr-Karte, die CleverCard für Schüler und Auszubildende oder das Schnupperticket voranzubringen. Gleichzeitig ist das Leistungsangebot von Bussen und Bahnen in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut worden – zuletzt im Dezember 2008 durch Verlängerung der U4 bis Enkheim und den Nachtbus auf den Riedberg sowie die neue Buslinie 48 zum Goetheturm.
Der Einrichtung von Fahrradabstellanlagen an Stationen und vielen anderen öffentlichen Plätzen hat sich die Stadt mit Nachdruck verschrieben.
Die schlechtere Bewertung der abendlichen Sicherheit in Bus und Bahn ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Vorfälle in München und Frankfurt um den Jahreswechsel 2007/2008 sowie deren breite Diskussion in der Öffentlichkeit zurückzuführen. Die polizeilichen Statistiken sprechen eine andere Sprache, müssen aber auch vermittelt werden. Die Sicherheit der Fahrgäste und der Mitarbeiter hat oberste Priorität. Die VGF hat im Oktober 2008 mit dem zweiten Teil des Projekts 'Sicherheit & Service' begonnen. Bis Jahresende werden insgesamt 4,9 Millionen Euro investiert und alle 27 unterirdischen U-Bahn-Stationen mit Notruf- und Informationssäulen sowie Videokameras ausgestattet.
„Was mich zufrieden macht: Drei Viertel aller Fahrgäste empfehlen ihren Freunden und Bekannten, Bus und Bahn zu nutzen“, schließt Lutz Sikorski. „Ich wünsche mir, dass sie Gehör finden. Denn das bringt Vorteile für alle Frankfurter Bürgerinnen und Bürger.“
Das ÖPNV-Kundenbarometer
traffiQ und VGF haben tns infratest gemeinsam mit der Befragung von insgesamt 1 500 Fahrgästen in Frankfurt am Main beauftragt. Die Interviews mit den zufällig ausgewählten Personen finden telefonisch statt.
Basis für die Bewertung ist eine fünfstufige Skala, die von 1 (= „vollkommen zufrieden“) über 3 (= „zufrieden„) bis 5 (= „unzufrieden“) reicht.